Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs plant der Fernsehsender Arte keinen Boykott der russischen Kultur, setzt aber die Schwerpunkte anders.
Von einer „komplexen Frage“ sprach am Mittwoch in Straßburg die Arte-Programmdirektorin Emelie de Jong. „Wie soll man umgehen mit der russischen Kultur, mit den Russen, mit der Darstellung Russlands und der Russen?“ Die Fernsehmanagerin verwies auf verschiedene Formate des deutsch-französischen Senders: „Wir haben bei „Tracks“ den Dissidenten das Wort erteilt. Wir haben im „Journal“ Kontakte zu russischen Journalisten, die selber Beiträge direkt aus Russland und aus den Nachbarländern liefern.“
Arte will seine DNA verteidigen – was auch immer das heißen soll
Was die russische Kultur als Ganzes angehe, sagte De Jong: „Wir haben den letzten Film von Kirill Serebrennikow koproduziert. Und wir wollen aus Avignon live die Inszenierung von Serebrennikow übertragen. Wir boykottieren die russische Kultur nicht. Aber der Schwerpunkt ist natürlich heute anderswo. Wir sind ein Kultursender, ein Kulturmedium, und da ist es ganz klar, dass wir nicht boykottieren werden. Aber wir werden unsere Prinzipien und unsere DNA natürlich verteidigen.“
Bildquelle:
- df-ARTE-Logo: ARTE G.E.I.E.