Am Dienstag gelang in einer länderübergreifenden Aktion den Behörden ein Schlag gegen ein großes Netzwerk für Streaming-Piraterie. Es gab viele Festnahmen und eine Menge Bargeld wurde sichergestellt. Hier mehr Details.
Die italienische Polizei hatte in einer großangelegten Aktion ein international agierendes Netzwerk für Streaming-Piraterie zerschlagen (DF berichtete). Das Netzwerk hatte über 22 Millionen Nutzern raubkopierte audiovisuelle Inhalte zur Verfügung gestellt und illegale Einnahmen von über 250 Millionen Euro pro Monat generiert, teilte die Audiovisual Anti-Piracy Alliance (AAPA) mit.
Die Allianz, der auch in Deutschland aktive Anbieter wie Sky und die Deutsch Fußball Liga (DFL) organisiert sind, hatte die Staatsanwaltschaft der italienischen Stadt Catania, die kroatische Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität sowie Strafverfolgungsbehörden in Italien, der Schweiz, Schweden, Kroatien und England bei der Zerschlagung der weltweit größten transnationalen kriminellen Organisation unterstützt.
1,65 Millionen Euro Kryptogeld beschlagnahmt
Die am Dienstag durchgeführte Operation wurde von Europol und Eurojust koordiniert und umfasste über 270 Beamte der Polizia Postale, die 89 Eigentumsdurchsuchungen in 15 italienischen Regionen durchführten. Weitere 14 Durchsuchungen wurden von Strafverfolgungsbehörden im Ausland durchgeführt, darunter fünf Adressen in England. Weitere Durchsuchungen und Beschlagnahmungen gab es in den Niederlanden, Schweden, der Schweiz, Rumänien, Frankreich, Bulgarien, Deutschland und Kroatien. Elf Personen wurden von der Cybercrime-Abteilung der kroatischen Polizei festgenommen.
Bei den Durchsuchungen wurden Kryptowährungen im Wert von über 1,65 Millionen Euro und Bargeld im Wert von über 40.000 Euro als angebliche Erlöse aus den begangenen Straftaten beschlagnahmt. Diese sofort beschlagnahmten Erlöse stellen nur einen Bruchteil eines illegalen Geschäfts dar, das angeblich etwa 3 Milliarden EUR pro Jahr einbringt.
Digitale Piraterie wird oft von hochentwickelten kriminellen Netzwerken betrieben, die ihre Gewinne teilweise zur Finanzierung anderer schwerer Formen krimineller Aktivitäten verwenden. Gleichzeitig können illegale Streams den Endbenutzer dem Risiko von Datendiebstahl, Betrug und Malware aussetzen.
Die AAPA will auch zukünftig eng mit Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um die erfolgreiche Identifizierung, Untersuchung und strafrechtliche Verfolgung großer grenzüberschreitender Piratennetzwerke zu ermöglichen.
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