Langeweile im Corona-Lockdown? Mit „Avatar – Der Herr der Elemente“ und der Fortsetzung „Die Legende von Korra“ sind bei Netflix und Prime zwei Zeichentrick-Serien mit Klassiker-Potential zu sehen.
Die Welt ins Gleichgewicht zu bringen: Das ist die Aufgabe des Avatars, der als Einziger alle vier Elemente beherrscht, also Wasser, Erde, Feuer und Luft. Zugleich ist er die Brücke zwischen der materiellen und der Geisterwelt. Als „Avatar – Der Herr der Elemente“ 2005 das erste Mal auf Nickelodeon ausgestrahlt wurde, eröffnete sich damit eine wunderbare Welt voller Abenteuer und Weisheit. Die US-amerikanische Fantasy-Zeichentrickserie ist an den japanischen Anime-Stil angelehnt und spielt in einer fiktiven Welt, die sehr an das historische Ostasien erinnert. Sie ist unterteilt in den nördlichen und südlichen Wasserstamm, das Erdkönigreich, die Feuernation und die vier Lufttempel in allen Himmelsrichtungen. In dieser Welt haben viele Menschen die Macht, eines der Elemente zu „bändigen“.
Es ist die Geschichte des zwölfjährigen Luftbändigers Aang, der von der jungen Wasserbändigerin Katara und ihrem Bruder Sokka im Eis gefunden wird. Schnell stellt sich heraus, dass Aang der wiedergeborene Avatar ist und hundert Jahre im Eis eingefroren war. Nun liegt es an ihm, mithilfe neuer Freunde, Gefährten und Verbündeten alle vier Elemente zu meistern, um den Krieg der Feuernation mit dem Rest der Welt zu beenden und das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Viel mehr als Zeichentrick
Die Tiefgründigkeit von „Avatar – Der Herr der Elemente“ ist nach wie vor aktuell und begeistert Groß und Klein. Neben aufwendigen Kampfszenen, angelehnt an Mixed Martial Arts, gibt es fantastische Orte und Hybrid-Tiere wie Löwenschildkröten, Otterpinguine und Komodorhinos zu sehen. Diejenigen, die diese Welt schon als Kind kennengelernt haben, fühlen sich mit der Seele der Serie besonders verbunden. Doch auch wer bisher noch keine Bekanntschaft mit Aang und seinen Freunden machen konnte und sich darauf einlässt, wird mit der Serie einige Abenteuer erleben und tiefe Weisheiten erfahren. Die Charaktere machen in den drei Staffeln eine große persönliche Entwicklung durch und spiegeln auch immer einen Teil des Zuschauers wider.
Die Wiedergeburt: „Die Legende von Korra“
Wenn der Avatar stirbt, wird er wiedergeboren als ein Bändiger des nächsten Elements im Zyklus: Wasser, Erde, Feuer und Luft. Rund siebzig Jahre nach den Abenteuern von Avatar Aang wird der Avatar wiedergeboren als das Mädchen Korra vom südlichen Wasserstamm. In „Die Legende von Korra“, erstmals 2012 ausgestrahlt, hat sich die Welt stark verändert: Unter anderem wurde die Stadt Republika gegründet und technologischer Fortschritt in Form von Luftschiffen und Maschinen breitet sich aus, der an das Kunstgenre Steampunk erinnert. Auf die siebzehnjährige Korra warten viele Herausforderungen sowie Gefahren und im Laufe der Geschichte erfährt sie vom Ursprung des Avatars. Zudem wird die Verbindung zur Geisterwelt viel stärker thematisiert, was den Horizont von „Avatar“-Fans um einiges erweitert.
Die Fortsetzung ist überraschend gut gelungen. Die zeichnerische Umsetzung hat sich weiterentwickelt, ohne die Verbindung zu „Avatar – Der Herr der Elemente“ zu verlieren. Allerdings wirkt die Geschichte um Avatar Korra erwachsener, was zum einen dem leicht höher angesiedelten Alter der Protagonisten geschuldet ist, zum anderen durch die Veränderung der Welt in der Gesamtheit, die nicht mehr dem wilden Charme der alten Zeit von Aang entspricht. Den Ausgleich dazu schafft der neue Zugang zur Geisterwelt, der durch bunte, wundersame Wesen ein Gespür für die Verbundenheit in Allem weckt.
Wo kann man die Serien streamen?
Es lohnt sich, die Welt des Avatars kennenzulernen. Alle drei Staffeln von „Avatar – Der Herr der Elemente“ sind zurzeit auf Netflix verfügbar. Die zwei Staffeln „Die Legende von Korra“ gibt es bei indes bei Amazon Prime Video zu sehen.
Bildquelle:
- avatar: Netflix