„ZEIT Verbrechen“ widmet sich in unterschiedlichen Formen vier realen Verbrechen. Nach dem gecancelten Paramount+-Start läuft das Format nun bei RTL+.
Der Sparkurs von Paramount+ war schuld. Kurzerhand flogen diverse internationale Inhalte aus dem Programm. Der Start einiger deutscher Originals, die quasi schon fertig oder fast fertig waren, fiel aus. Betroffen davon war auch das vierteilige True-Crime-Experiment „ZEIT Verbrechen“, basierend auf der gleichnamigen und erfolgreichen Podcast-Reihe der „Zeit“. In der Miniserie werden vier besonders markante oder außergewöhnliche Kriminalfälle noch einmal neu aufbereitet und von renommierten deutschen Filmschaffenden adaptiert und in Szene gesetzt. Auf den Regiestühlen saßen somit Helene Hegemann („Axolotl Overkill“), Faraz Shariat („Futur Drei“), Mariko Minoguchi („Mein Ende. Dein Anfang.“) und Jan Bonny („Wintermärchen“). Zum Ensemble der vier Filme gehören überdies prominente Namen wie Lars Eidinger, Sandra Hüller und Lavinia Wilson.
RTL springt nach dem abgesagten Paramount+-Start ein
Als das Format im Rahmen der diesjährigen Berlinale seine Weltpremiere feierte, waren die vier Filme quasi obdachlos. Kein Abnehmer, kein Sender, keine Plattform bekannt. Bis vor einigen Wochen dann öffentlich wurde, dass der Streaming-Dienst RTL+ einspringt und sich die vier Episoden von „ZEIT Verbrechen“ gesichert hat. Ab dem 6. November 2024 kann man die Filme nun auf der Plattform streamen. Flankiert wird die Ausstrahlung von vier Dokumentationen namens „Zeit Verbrechen – Spurensuche“, die die jeweiligen Fälle vertiefen sollen und am selben Tag im Portfolio des Streaming-Anbieters erscheinen. Sabine Rückert, die Gründerin des Podcasts, wird dabei durch die Episoden führen.
Darum geht es in den vier Teilen von „ZEIT Verbrechen“
DIGITAL FERNSEHEN hat die Serie bereits im Rahmen der Berlinale besprochen und auf die kontroversen Facetten dieses True-Crime-Experiments verwiesen. „ZEIT Verbrechen“ wählt unterschiedliche Formensprachen, um sich mit der Aufbereitung realer Verbrechen auseinanderzusetzen. Die Filme tänzeln zwischen reißerischer Sensationslust, nüchternen Betrachtungen und pointierten Unzuverlässigkeiten. Manchmal auch alles davon im selben Moment.
Besonders zweischneidig präsentiert sich dabei die erste Episode namens „Dezember“ von Mariko Minoguchi, die den Tod eines berauschten jungen Mannes nach einer Partynacht quasi als Horrorfilm aufbereitet. Minoguchi inszeniert den ausweglosen und tödlichen Heimweg des Jugendlichen, der die Orientierung verliert und sein zu Hause nicht mehr wiederfindet, als Plansequenz ohne sichtbare Schnitte. Das Publikum soll also gewissermaßen hautnah mit dem Protagonisten durch die Dunkelheit taumeln, sich vor plötzlichen Geräuschen fürchten und ihn bis in den Moment des Todes hinein begleiten.
Die anderen Kriminalfälle von „ZEIT Verbrechen“ kreisen unter anderem um einen fatalen Internetbetrug und einen Mordfall unter Jugendlichen, der vor Gericht verhandelt wird. In der zweiten Episode kann man außerdem Schauspiel-Star Lars Eidinger als exzentrischen, rastlosen Kriminellen in einer sehr rauen, brutalen und dreckigen Milieustudie namens „Der Panther“ erleben.
Den Trailer zu „ZEIT Verbrechen“ gibt es hier:
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