Die Uhr zurückdrehen – wer hätte sich das nicht schon einmal gewünscht. Wie anstrengend Zeitschleifen aber sein können und was das mit dem Murmeltiertag am heutigen 2. Februar zu tun hat, zeigen diese Filme.
Einmal einen Tag wiederholen zu dürfen. Wie hilfreich könnte das sein, um Fehler auszubügeln – zumindest in der Welt unserer Fantasie. Doch was, wenn die permanente Wiederholung nicht mehr zu stoppen wäre? Würde der vermeintliche Segen zum Fluch? Zeitschleifen stehen im Fokus diverser Hollywood-Streifen, der Klassiker unter ihnen und zugleich Blaupause für viele andere: Harold Ramis‘ Komödie „Groundhog Day“ (dt.: „Und täglich grüßt das Murmeltier„).
„Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993): Der Klassiker, wenn es um Filme mit Ein-Tages-Zeitschleifen geht. Hollywoodstar Bill Murray setzte sich in der Rolle des griesgrämigen Wetteransagers Phil Connors ein Denkmal. Er soll aus der Kleinstadt Punxsutawney über den Groundhog Day (jedes Jahr am 2. Februar) berichten – also ob das Murmeltier an diesem Tag erwacht und einen Schatten wirft. Dadurch – so der Glaube – soll es weitere sechs Wochen winterlich bleiben. Auf die Reportage hat Phil überhaupt keine Lust. Wegen eines Schneesturms müssen sein Team und er zudem in der Kleinstadt übernachten. Und dann wiederholt sich der Tag wieder und wieder.
„Edge Of Tomorrow“ (2014): Im Gegensatz zum tragikomischen Murmeltier-Film steht beim Action-Kracher „Edge Of Tomorrow“ das Sterben im Vordergrund. Hollywood-Held Tom Cruise muss in seiner Rolle leiden, weil er jeden Tag die gleiche Schlacht erlebt. In die Zeitschleife kommt der Held über seine außerirdischen Gegner, die selbst mit der Zeit tricksen, um den Menschen überlegen zu sein. Eine Parallele zwischen den Filmen: Die Protagonisten lernen in den Zeitschleifen – der Wetteransager vom Murmeltiertag wird ein besserer Mensch, Tom Cruise ein besserer Soldat. Bei „Edge Of Tomorrow“ ist eine Fortsetzung geplant, die zugleich die Handlung vor dem sich wiederholenden Tag und danach erzählen soll.
Sieben Filme von Klassiker bis Überraschungshit
„Die Insel der besonderen Kinder“ (2016): Der Film fügt sich nahtlos in die düstere, abgedrehte Optik von Regisseur Tim Burton („Batman“, „Sleepy Hollow“ oder „Dumbo“) ein. Hier wird ein Märchen mit Mystery- und Horror-Elementen erzählt: Ein Teenager reist zu dem Waisenhaus, in dem sein Großvater zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wohnte. Was heute eine Ruine ist, steckte Anfang der 1940er Jahre voller Leben und Kindern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Vor Ort findet der jugendliche Besucher heraus, dass die Insassen durch einen Trick noch da sind. Um zu überleben, hat die Heimleiterin eine Zeitschleife konzipiert, die alle Bewohner immer wieder den Tag des Bombenangriffs am 3. September 1943 neu erleben lässt.
„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ (2017): Sam und ihre Freundinnen sind die beliebtesten Mädchen an der Highschool. Sie sehen gut aus, besuchen die angesagtesten Partys und können sich vor Verehrern kaum retten. Doch dann kommt alles anders: Nach einer Party stirbt Sam bei einem Autounfall – doch als wäre nichts gewesen, wacht sie wieder in ihrem Bett auf. Was wie eine neue Chance wirkt, entwickelt sich wie beim Murmeltiertag zum Alptraum. Die endlose Zeitschleife zwingt sie, ihr ganzes Leben in Frage zu stellen. Der Film, basierend auf dem Bestseller-Roman „Before I Fall“ von Lauren Oliver (2010), setzt sich auf ungewöhnliche Weise mit Mobbing und seinen Auswirkungen auseinander.
Groundhog oder Death Day?
„Boss Level“ (2021): Schon das Kinoplakat mit seiner Optik alter Spielhallen-Games gibt die Richtung vor: Hier wird viel und oft und laut gestorben, was vor allem den Hauptdarsteller trifft. Für das Ex-Mitglied eines Spezialeinsatzkommandos beginnt mit dem Tod der Tag immer neu. Weitere Parallelen zum Murmeltier-Original: Der Hauptdarsteller behält das Wissen der Tage, lernt also aus dem Sterben-in-Dauerschleife. Zudem muss auch er herausfinden, wie er den Kreislauf durchbrechen kann.
„Palm Springs“ (2020): Jeden Tag eine Hochzeit feiern? Das hört sich erst einmal gut an. Aber nicht, wenn es immer wieder die gleiche ist. So ergeht es einer jungen Frau in der romantischen Filmkomödie „Palm Springs“. Was auch immer sie tut – der Hochzeitstag beginnt von neuem. Die Parallelen zum Murmeltier-Film sind unverkennbar. In beiden Streifen startet der Tag stets mit dem Erwachen. Doch neben der Protagonistin sind es hier noch zwei Männer, die der Zeitschleife nicht entkommen können. Die Interaktionen der Zeitreisenden unter sich und mit den ahnungslosen Hochzeitsgästen sorgen für komische und tragische Momente.
„Happy Deathday“ (2017): Statt eines Murmeltiers grüßt hier täglich der Maskenmann. Eine junge Studentin erlebt ihren letzten Tag fortlaufend – und er endet immer mit ihrem Tod durch einen unheimlichen Killer. Die vergleichsweise preiswerte Produktion (5 Millionen US-Dollar) war international so erfolgreich, dass die Leidensgeschichte in eine zweite Runde ging: In „Happy Deathday 2U“ (2019) ist die Studentin wieder in einer Zeitschleife gefangen. Dieses Mal mit einem Unterschied: Der Maskenmann hat es auch auf alle Menschen um sie herum abgesehen.
[Marc Fleischmann]
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