Mit „Star Trek: Starfleet Acadamy“ ist eine neue Serie für Paramount+ in der Mache. Wieder ist der Schöpfer von „Star Trek: Discovery“ am Ruder.
Paramount werkelt weiter am Ausbau des „Star Trek“-Universums und der neueste Streich soll „Starfleet Acadamy“ werden (nicht zu vergessen ist auch das aktuelle Filmprojekt „Section 31“ mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle). Abgesehen von der „Picard“-Serie, die bei Amazon produziert wurde, sind die meisten „Star Trek“-Inhalte weiterhin exklusiv bei Paramount+ zu finden. Nachdem auf dem Streamingdienst erst vor wenigen Wochen am 30. Mai „Star Trek: Discovery“ mit der letzten Episode der fünften Staffel endgültig abgeschlossen wurde, ist die Zeit reif für den Start einer neuen Serie. Die Dreharbeiten sollen noch dieses Jahr im August beginnen.
Ausbildung an der „Starfleet Acadamy“
Es ist bereits so einiges über „Starfleet Acadamy“ bekannt. Wie der Titel es schon sehr deutlich macht, soll es in der neuen Paramount-Serie um junge Kadettinnen und Kadetten gehen, die ganz frisch ihre Ausbildung in der Sternenflotten-Akademie antreten. Eine Menge Teenager werden wohl vor allem erstmal mit den typischen Problemen eines Campus- bzw. College-Alltags konfrontiert. Rivalitäten bilden sich, erste Liebesgefühle keimen zwischen den Geschlechtern auf und neue Freundschaften werden für’s Leben geschlossen. Natürlich stehen für viele dieser angehenden Sternenflotten-Offiziere auch die allerersten Ausflüge in die Weiten des Weltalls an und es gilt darüber hinaus, eine große Bedrohung sowohl für die Sternenflotte als auch für die gesamte Förderation abzuwenden.
Holly Hunter und Paul Giamatti spielen in „Starfleet Acadamy“ mit
Es stehen zudem schon einige wichtigen Namen in der Besetzung fest. So wird Holly Hunter in die Rolle der Kapitänin und Ausbilderin schlüpfen. Hunter erhielt zum Beispiel für ihre Leistung in „Das Piano“ (1993) von Jane Campion den Oscar als beste Hauptdarstellerin und spielte in den 1990ern in so einigen sehenswerten Filmen mit wie „Die Firma“ von Sydney Pollack oder „Copykill“ mit Sigourney Weaver. In den letzten Jahren war sie vor allem in kleinen Serien-Nebenrollen oder als Synchronsprecherin tätig.
Ebenfalls jüngst bekannt gegeben wurde die Besetzung von Paul Giamatti. Er wird in der ersten Staffel von „Starfleet Acadamy“ als der Antagonist und Bösewicht aufteten, den eine dunkle Vergangenheit umhüllt. Paul Giamatti verkörpert seit den 1990er Jahren die unterschiedlichsten Rollen und das regelmäßig mit Bravour. Er begann mit kleinen Nebenrollen in großen Filmen wie „Die Truman Show“ oder „Der Soldat James Ryan“, überzeugte später auch in Hauptrollen wie in dem spaßigen Biopic „American Splendor“ (2003), trat aber auch als skrupelloser, durchgeknallter Mafiaboss in Action-Filmen wie „Shoot ‚Em Up“ (2007) als Gegenspieler von Clive Owen auf. Zuletzt war er in dem fünffach für den Oscar nominierten Drama „The Holdovers“ zu sehen. Auch er selbst erhielt hierbei die Nominierung als bester Hauptdarsteller.
Von den Machern von „Star Trek: Discovery“
Die bisher bekannte Besetzung ist also durchaus vielversprechend. Dass Produzent und Regisseur Alex Kurtzman hautpverantwortlich „Starfleet Acadamy“ umsetzt, könnte aber hier und dort für Unbehagen sorgen. Immerhin zog Kurtzman vor allem bei der „Discovery“-Serie, welche schon früh viele eingesessene Fans des Franchise verlor, die kreativen Fäden. Letztere stellten schnell fest, dass in „Discovery“ die altehrwürdigen „Star Trek“-Tugenden wie bedachtsames Handeln, wissenschaftlicher Forscherdrang und universalistische Ethik-Leitprinzipien viel zu oft von überkandidelten Drama-Szenarien und emotionalem Kitsch überschattet wurden. Andererseits war Kurtzman auch für „Star Trek: Strange New Worlds“ und den Animations-Comedy-Ableger „Lower Decks“ ein entscheidender Ideengeber. Und beide Serien haben insgesamt eine sehr viel wohlwollendere Resonanz erzeugt.
Wollen wir Teenie-Geschichten bei der Sternenflotte erleben?
Es gibt noch einen weiteren Grund zur Sorge und das ist der offensichtliche Fokus von „Starfleet Acadamy“ auf Teenager in der Ausbildung. Passt dieser konzeptuelle Coming-Of-Age-Aspekt wirklich zu einer „Star Trek“-Serie? Es liegt natürlich auf der Hand, dass damit ein vor allem junges Publikum für „Star Trek“ begeistert werden soll. Pubertierende Teenager sind aber nun mal kaum für bedächtiges Reflektionsvermögen oder gar auf Erfahrungen gestützte Weisheit bekannt.
Dass eine ganze Reihe an 16-jährigen Frischlingen im Mittelpunkt der Handlung stehen werden, lässt vermuten, dass emotional irrationale Verstrickungen, identitäre Selbstfindungskrisen und impulsive Ausbrüche viel Raum einnehmen werden. Es bleibt daher zu hoffen, dass die oben erwähnten, ursprünglichen „Star Trek“-Tugenden nicht zu großräumig einem College-ähnlichen Teenager-Coming-Of-Age-Drama geopfert werden.
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