Bei den großen Streaming-Diensten wartet auf alle Filmfans in dieser Woche vor allem jede Menge Genrekino. Darunter der jüngste Tarantino-Streifen und der Geheimtipp „The Empty Man“.
The Empty Man
Völlig unter dem Radar trieb in Deutschland bislang der „Empty Man“ sein Unwesen. Zunächst war der atmosphärische Horrorstreifen nur als Video-on-Demand über Prime Video erhältlich. Gleichzeitig mehrten sich auch im deutschsprachigen Raum Stimmen, die den Film als großen Geheimtipp anpriesen. Jetzt wird er auch einem größeren Publikum zugänglich gemacht. Inzwischen kann „The Empty Man“ nämlich bei Sky Ticket gestreamt werden, ab dem 16. Juli ist er zudem in der Themenwelt „Star“ bei Disney+ zu finden. In diversen Kritiken und Publikumsstimmen war bereits zu lesen, wie geschickt der Film mit den Regeln des Genres spielt und ein schleichendes Grauen entwickelt.
„The Empty Man“ basiert dabei auf einem Roman von Cullen Bunn und erzählt in einer Genrekino-untypischen Laufzeit von über zwei Stunden von einem ominösen Kult und einer urbanen Legende. Nachdem eine Gruppe Teenager verschwand, beginnt ein von Problemen geplagter Ex-Cop, Nachforschungen zu dem Fall anzustellen. Schnell stößt er auf eine Gruppe von Okkultisten, die gerade plant, ein mysteriöses Wesen heraufzubeschwören.
A Classic Horror Story
Ähnlich wie „The Empty Man“ verspricht auch „A Classic Horror Story“, mit den Regeln des eigenen Genres zu spielen und zu brechen. Der italienische Netflix-Horrorfilm handelt von einer Gruppe Reisender, die nach einem Unfall im Wald strandet. Auf einer Lichtung stoßen die Hilflosen nun auf ein ominöses Holzhaus, das ihnen die Welt zu einer grausamen Sekte eröffnet. Bereits im Trailer zum Film kündigt man mit einem ironischen Spruch an, dass hier offenbar nicht alles nach den Konventionen funktioniert, die man bei diesem eher klischeehaften Plot zunächst vermuten würde.
Zudem kann man den vorab veröffentlichten Szenen entnehmen, dass es in dem Film wohl äußerst rabiat zugehen könnte: Die Foltermaschinen sind bereits aufgestellt. Ob und inwiefern „A Classic Horror Story“ tatsächlich frischen Wind in das Genre bringt, können Horrorfans seit dem 14. Juli im Programm von Netflix entdecken.
Once Upon A Time in Hollywood
Quentin Tarantinos jüngster Film lässt sich wohl am ehesten als filmisches Museum bezeichnen. In „Once Upon A Time in Hollywood“ lässt er das Hollywood der 1960er mit akribischer Detailarbeit wiederauferstehen. Mittendrin die Top-Stars Leonardo DiCaprio und Brad Pitt als alternder Schauspieler und dessen Stunt-Double, die alles daran setzen müssen, ihren eigenen Erfolg zu wahren. Ein weiterer Handlungsstrang begleitet die Schauspielerin Sharon Tate, gespielt von Margot Robbie, die bekanntlich von der Manson Family brutal ermordet wurde. Doch Tarantino wäre nicht Tarantino, hätte er nicht noch ein Ass im Ärmel.
Sein Hollywood-Portrait schwelgt eher in Einzelmomenten, anstatt eine sonderlich ausgetüftelte Handlung zu erzählen. „Once Upon A Time“ in Hollywood ist tragikomisches Stimmungsbild, Sittengemälde, vor allem eine ungeheuer aufwendig ausstaffierte Zeitreise, die bei den Fans des berühmten Regisseurs für kontroverse Reaktionen sorgte. Erst kürzlich veröffentlichte Quentin Tarantino zudem einen Roman unter gleichem Titel, der auf dem Film basiert und ihn zugleich in Teilen umschreibt und ergänzt. Bei Netflix kann die Filmvorlage seit kurzem gestreamt werden.
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Bildquelle:
- classichorrorstory: Loris T. Zambelli, Netflix