Arte Concert will Theateratmosphäre in die heimischen Wohnzimmer bringen: Jetzt kann man dort die Premiere von „Parsifal“ aus der Wiener Staatsoper sehen.
Inszeniert wurde der neue „Parsifal“ von Regisseur Kirill Serebrennikov. Dessen Inhaftierung und der anschließende Hausarrest wurden 2017 zum internationalen Politikum, teilt Arte mit. Da der Regisseur das Land nicht verlassen darf, leitete er die Proben live per Videoschalte von seiner Moskauer Wohnung aus. Arte zeigt den „Parsifal“ nun im Rahmen der europäischen Opernspielzeit „Saison Arte Opera“.
In der Haupt- und Titelrolle ist Jonas Kaufmann zu erleben. Elina Garanca gibt als Kundry ihr internationales Rollendebüt, ebenso wie Ludoc Tézier als Amfortas, wie der Sender mitteilt. Regisseur Serebrennikov erzählt die Wagner-Opfer aus Sicht eines gereiften Parsifal. Die ersten beiden Akte zeigen in Rückblenden das Geschehen, bevor es im dritten Akt in der Gegenwart ankommt. Die Männerwelt der Gralsgesellschaft soll Serebrennikov laut Arte mit einer Gefängnisanlage assoziieren, wo Angehörige ethnischer oder religiöser Minderheiten ihr Dasein fristen müssen. Kundry soll in dieser hermetischen Welt die einzige Frau sein, eine Journalistin, die an Gewaltstrukturen interessiert ist und zugleich Komplizin der Inhaftierten wird.
„Parsifal“ gibt es europaweit auf Arte Concert heute ab 14 Uhr zu sehen. Untertitel sind dabei in sechs Sprachen verfügbar. Im Anschluss an die Übertragung kann man die Wiener Neuproduktion der Oper auch für 90 Tage in der Mediathek sehen.
Bildquelle:
- parsifal: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn