Eine Doku in Erstausstrahlung auf 3sat widmet sich denen, die Kunst vor der Zerstörung durch die Ausführenden nationalsozialistischer Politik bewahrten.
Während der Zeit der NS-Herrschaft im Deutschen Reich wurde unter anderem auch ein – so die Ankündigung zu einer neuen Dokumentation auf 3sat – rigoroser „Kampf gegen Kunst“ geführt. Unter dem Stichwort „entartete Kunst“ versuchte man Kunstwerke, die man als „undeutsch“, „krank“ oder auch „jüdisch-bolschewistisch“ emfand, systematisch zu zerstören. In einer neuen Dokumentation sollen Menschen thematisiert werden, die solche Kunst vor der Zerstörung bewahrten. „Kunstretter – Im Sturm auf die Moderne“ wird dabei als Erstausstrahlung auf 3sat gezeigt. Der Künstler Maximilian Prüfer soll außerdem mit einem speziellen Verfahren zerstörten Bildern zu Sichtbarkeit verhelfen.
Künstler wie Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Pablo Picasso, Paula Modersohn-Becker und Otto Dix gelten als Schlüsselfiguren der Moderne. Gleichzeitig diffamierten die Vertreter der Kulturpolitik der Nationalsozialisten diese Künstler. Moderne Kunst galt in der Kulturpolitik der Nationalsozialisten mitsamt ihrem bizarren „rassentheoretischen“ Unterbau als „entartet“. Das galt auch etwa für avantgardistische Kunstströmungen, die nicht dem trivialen Schönheitsideal der Nationalsozialisten entsprachen. In der Folge entfernte man aus mehr als 100 Museen in Deutschland Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafiken. Diese wurden schlicht konfisziert und zum Beispiel in der bekannten, 1937 eröffneten Ausstellung „Entartete Kunst“ in München mitsamt den Schöpfern der Werke verhöhnt.
Dokumentation bereits jetzt verfügbar
Eine vom Sender „3satKulturDoku“ genannte Dokumentation namens „Kunstretter – Im Sturm auf die Moderne“ beleuchtet nun – wie der Titel bereits andeutet – einige bislang wenig bekannte Personen, die sich um diese Kunstwerke bemühten. Dabei gelang es durchaus, wichtige Werke zu bewahren. Etwa, indem man sie ins Ausland verkaufte, versteckte oder auch Beschlagnahmungen umging. Namentlich werden im begleitenden Pressetext der Dokumentation drei Personen erwähnt. Dies sind der Lehrer Alfred Heuer, der Kunsthistoriker Willy Kurth und der Berliner Kunsthändler Ferdinand Möller. Die Dokumentation ist nach Angaben des Senders Teil eines umfangreichen Programmes, das anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar gezeigt wird. Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, nehmen auch andere Sender den 27. Januar zum Anlass um spezielle Inhalte zu zeigen. Sie läuft am 25. Januar um 19.20 Uhr auf 3sat und ist ab sofort bereits in der 3sat Mediathek abrufbar.
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