MDR „exactly“ zum Thema „Gil Ofarim – Opfer oder Täter?“

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Gericht, Prozess Klage © Andrey Popov - stock.adobe.com
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Am heutigen 7. November beginnt am Leipziger Landgericht der Prozess gegen den jüdischen Musiker und Schauspieler Gil Ofarim.

Es geht um Antisemitismus, falsche Verdächtigung, Verleumdung, Betrug. Vor dem aufsehenerregenden Prozessbeginn fasst „exactly“ die Ereignisse zusammen – zu sehen bereits vorab in der ARD-Mediathek sowie auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“.

Ofarim hatte vor zwei Jahren – am 4. Oktober 2021 – in einem Instagram-Video sehr emotional geschildert, dass ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, bevor er ihn eincheckt.

Das Video ging viral, tausende Menschen kommentierten, und am nächsten Abend protestierten hunderte vor dem Hotel gegen Judenhass und Antisemitismus. Medien und Politiker sprangen auf. Die internationale Presse berichtete. „Das ist ein total polarisierendes wichtiges Thema und da ist der Druck, sich auch schnell daran zu beteiligen oder schnell zu berichten, mitunter noch mal höher, als wenn es etwas rein Privates gewesen wäre“, erklärt Judith Ackermann, Medienprofessorin an der Fachhochschule Potsdam, den Hype.

„Wird bei der Geschichte nur Verlierer geben“

Es folgen Anzeigen vom Hotel und von Ofarim. Die Ermittlungen gegen den Hotelmitarbeiter werden eingestellt. Der 41-Jährige Musiker aber muss sich jetzt wegen falscher Verdächtigung, Verleumdung und Betrug vor Gericht verantworten.

Nicht nur die Juden in Deutschland werden den Prozess mit großem Interesse verfolgen. Für Philip Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, steht bereits jetzt eines fest: „Es wird bei der Geschichte nur Verlierer geben, keine Gewinner. Da sind wirklich sehr viele Antisemiten aus ihren Löchern gekommen und haben geschrien, ihr denkt euch doch solche vermeintlichen antisemitischen Vorfälle nur aus, um daraus politisch und finanziell Kapital zu schlagen! Ja, es ist ein immenser Schaden für die jüdische Gemeinschaft.“

Und der Prozess fällt in eine Zeit, in der sich seit dem Angriff der Hamas auf Israel die Zahl antisemitischer Vorfälle hierzulande verdreifacht hat – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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