Die Streaming-Tipps zum Wochenende

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Sender, Mann, Bildschirme, Streamingdienste; © Elnur - stock.adobe.com
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Mit dem Baby in die Bar, mutig gegen die Mafia oder schwul im Wilden Westen: Was sich jetzt im Streaming lohnt.

Partystimmung: Noah liebt es, zu feiern. Dass er gerade Vater geworden ist, soll ihn nicht daran hindern. Als seine Freundin verreist, soll er auf das Baby aufpassen. Dumm nur, dass ausgerechnet an dem Abend sein Lieblingsclub zum letzten Mal geöffnet hat. Was tun? Babysitter gibt es nicht, also nimmt Noah das Kind einfach mit – und beschwört ein Riesendurcheinander herauf. Die Komödie „One Night Off“ ist zu sehen bei Amazon Prime Video, mit Emilio Sakraya („4 Blocks“) und Milena Tscharntke („Alles Isy“).

Erschütternd: Fleisch ist begehrt – und wird in Massen produziert. Mit schlimmen Folgen für Tiere, deren Haltung oft wenig zu tun hat mit den Werbebildern glücklicher Kühe oder Hühner in freier Natur. Die Doku-Serie „Animals Army“ gibt Einblicke mit schockierenden Bildern – aus der Welt der Massentierhaltung ebenso wie aus den Ozeanen. In vier Folgen begleitet sie Frauen und Männer, die für Rechte und bessere Lebensbedingungen von Tieren kämpfen, in Organisationen wie Animals Rights Watch oder Sea Shepherd. Zu sehen ist die Serie bei Joyn Plus.

Hochgefährlich: Antonio Nicastro riskiert sein Leben. Denn in den 1950er Jahren möchte der Sizilianer mit seiner Zeitung „L’Ora“ die Machenschaften der Mafia aufdecken. Sky widmet dem mutigen Journalisten nun eine eigene Serie. „L’Ora – Worte gegen Waffen“ beruht nach Angaben des Senders auf wahren Begebenheiten. Seit Mittwoch (19. Januar) sind jede Woche immer zwei der insgesamt zehn Folgen abrufbar.

Titelmotiv Sky Original "L'Ora - Worte gegen Waffen" © Squareone / Sky Deutschland
© Squareone / Sky Deutschland

Ein Streaming-Oscar-Anwärter aus dem Hause Netflix

Western postmodern: Viele sind sich sicher, dass der in Neuseeland gedrehte postmoderne, queere Western „The Power of the Dog“ gut bei den Oscar-Nominierungen (8. Februar) wegkommt. Vielleicht gelingt Netflix mit dieser Betrachtung toxischer Männlichkeit sogar der große Oscar-Wurf und der Streamingdienst heimst erstmals den Academy Award in der Kategorie „Bester Film“ ein. Drei Golden Globes gab es jedenfalls schon (bestes Filmdrama, Regiepreis für Jane Campion, Nebendarsteller Kodi Smit-McPhee). Bei den Oscars „dran sein“ könnten auch Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch und Kirsten Dunst, die dessen alkoholkranke Schwägerin spielt.

„The Power of the Dog“ spielt nicht in der typischen Western-Zeit des 19. Jahrhunderts, sondern 1925 im kargen Montana. Cumberbatch spielt Rancher Phil Burbank, der die Frau seines Bruders (Jesse Plemons) als Gefahr für das im Wortsinne auf dicke Hose machende Männerbündlerische seiner Heimat sieht. Er mobbt die Frau – Witwe eines Selbstmörders – und anfangs auch ihren schlaksigen Sohn (Smit-McPhee), den er verweichlicht findet. Phil tut stolz darauf, sich nicht zu waschen, eine gefährliche Wunde ignoriert er. Hinter seiner Fassade lauert jedoch ein verunsicherter Kerl, der seine homoerotische Seite unterdrückt. Bei diesem Film, den man auch als klischeelastig kritisieren könnte (Selbsthass eines Machoschwulen, hinterlistiges Verhalten eines schlauen aber „schwuchteligen“ Jungen) kann man sich den Bildern und der Musik hingeben. In den Dialogen ist vor allem das Nichtgesagte entscheidend. Für die einen sind es 128 Minuten Langeweile, für die anderen zwei Stunden großes (Heim-)Kino. Abrufbar bei Netflix.

Antisemitismus heute

Hetze begegnen: Antisemitismus ist auf dem Vormarsch. Experten beobachten mit Sorge, wie als Begleiteffekt der Corona-Pandemie weltweit alte antijüdische Feindbilder und Verschwörungsmythen im digitalen Raum auf breiter Front zurückkehren. Antisemitische Memes, mediale Codes und Bilderwelten erreichen so völlig neue Zielgruppen und wirken tief in den Mainstream hinein. Die Arte-Doku „Jud Süß 2.0“ dokumentiert die visuellen Quellen des neuen Antisemitismus und wirft den Blick zurück auf die Bildpropaganda des Nationalsozialismus: Wirken Klischees, Stereotypen und Narrative von NS-Filmen wie „Jud Süß“ oder „Der ewige Jude“ bis heute nach? „Fast alle antisemitischen Attentäter der letzten Jahre waren auch stark in den Online-Communities vernetzt, sie haben diese Flut aus Ressentiments und Hetzbildern konsumiert“, erläutert Regisseur Felix Moeller. Jetzt im Streaming-Angebot der Arte-Mediathek oder linear am Dienstag um 22.40 Uhr auf Arte.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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