Frankfurt/Main – Debitel-Chef Oliver Steil zeigt sich offen für eine Vermarktung des neuen Handy-TVs über den Rundfunkstandard DVB-H.
Dies bekannte Steil gegenüber der „Frankfurter Rundschau“. Der Plattformbetreiber Mobile 3.0 hat den Testbetrieb in vier Städten gestartet (DIGITALFERNSEHEN berichtete). Hinter Mobile 3.0 stehen die Verlagshäuser Hubert Burda und Georg von Holtzbrinck sowie das Unternehmen MFD Mobiles Fernsehen. Die Entscheidung für den Vertriebspartner steht noch aus.
„Eine Vermarktung wird schwierig, wenn man nicht versucht, die Mobilfunk-Provider und Shop-Ketten wie Media Markt an sich zu binden“, sagte Steil der Zeitung. Grundsätzlich wäre sein Unternhemen offen für eine Vertriebskooperation. Doch Mobile 3.0 war noch nicht bei Debitel.
Konkurrenz droht Mobile 3.0 seitens der nicht zum Zug gekommenden Netzbetreiber Vodafone, T-Mobile, O2 und E-Plus, führt die Zeitung weiter aus. Diese bieten Mobiltelefone an, die über integrierte DVB-T-Empfänger verfügen. DVB-T löst die analoge Übertragung von Rundfunksignalen auf dem heimischen Fernseher ab und ist ohne Gebühr zu empfangen. Die DVBT-T-Technik galt lange als ungeeignet für Handy-TV, weil die Geräte viel Strom brauchten.
„Auch wir vertreiben ein Gerät von LG“, sagte Steil. „Der Absatz läuft aber noch verhalten, Handy-TV ist kein richtiges Zugpferd. Das liegt aber auch daran, dass noch vergleichsweise wenig für Werbung ausgegeben wird und das Thema noch gar nicht richtig beim Kunden angekommen ist.“ – beklagte der Debitel-Chef gegenüber dem Blatt.
„Debitel war einer der Vertriebspartner von MFD beim Handy-TV-Angebot über den zu DVB-H in Konkurrenz stehenden Rundfunkstandard DMB. Das Projekt brachte aber nur eine überschaubare Kundenzahl. Auch war die Zahl der Programme auf absehbare Zeit auf fünf beschränkt,“ schreibt die Zeitung. Im Frühling wurde das Projekt eingestellt. [mg]
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