Zürich – Die größte Auswahl an Fernsehprogrammen bot die IPTV-Plattform Zattoo bisher in der Schweiz.
Seit heute sind die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten von ARD und ZDF sowie deren dritte Programme und die Digitalkanäle über die Online-Plattform abrufbar. Damit erweitert Zattoo seine Senderauswahl in Deutschland von bisher 22 Programmen um 24 Sender auf insgesamt 46 Kanäle.
„Bei der Ausstrahlung handelt es sich zunächst um eine einjährige Testphase“, gab Dominik Schmid, General Manager deutschsprachige Märkte bei Zattoo, bekannt. Die Verhandlungen hatten sich lange hingezogen. „Für uns war das zum Teil Neuland“, räumte Schmid gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de (DF) ein. Ausstrahlungs- und Urheberrechte hätten sich in diesem Zusammenhang unter anderem als Knackpunkte entwickelt.
Übertragen werden aber nicht nur die Programme. Im elektronischen Programmführer, der seit einigen Wochen bei der Plattform verfügbar ist, werden die Sendepläne ebenfalls verfügbar sein. „Bei den großen Sendern der Öffentlich-Rechtlichen ist das bereits der Fall“, erklärte Schmid auf DF-Nachfrage. Bei den kleineren Sendern soll das sukzessive folgen, sofern die entsprechenden Informationen vorliegen.
Bisher zählt Zattoo in Deutschland rund 290 000 Nutzer, im gesamten Verbreitungsraum sind es derzeit etwa zwei Millionen. „Bisher war unserer Zielpublikum im Wesentlichen jung und männlich“, ließ Schmid wissen. Nun bestünden sehr gute Chancen, dass die Nutzergruppe sich durch die Übertragung der ARD- und ZDF-Programme vielfältiger gestalte. „Wir hoffen auf steigende Nutzerzahlen im zweistelligen Prozentbereich“, visierte Schmid auf DF-Nachfrage die nahe Zukunft an.
Unterdessen stehen weitere Verhandlungen an. „Unser Ziel ist es, alle bedeutenden Sender ins Boot zu holen“, so der General Manager deutschsprachige Märkte. „Deshalb verhandeln wir auch mit den privaten Rundfunkanbietern.“ Gespräche habe es in diesem Zusammenhang schon gegeben. Aber auch hier würden sich die Verhandlungen recht schwierig gestalten. [ft]
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