Das vom SWR und BR produzierte Instagram-Projekt „IchBinSophieScholl“ stieß auf Wohlwollen und Kritik. Ein Beitrag des Medienmagazins Zapp betrachtet das Projekt und die Resonanz darauf.
Vor einigen Monaten versuchten sich der SWR und der BR mit dem Instagram-Kanal „IchBinSophieScholl“ an einem Projekt zu der Widerstandskämpferin Sophie Scholl (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Zurzeit hat der Kanal gut 850.000 sogenannte Follower und es wurden schon über 100 Beiträge verfasst. Ein „Zapp“-Beitrag beschäftigte sich nun mit positiven und negativen Stimmen zu dem Kanal und befragt auch eine Schulklasse und einen Zeitzeugen zu ihren Einschätzungen zu dem Projekt.
Weil die „menschliche Seite“ in der Berichterstattung fehle, wolle man so nah wie möglich an die Person Sophie Scholl herankommen, so die Social-Media-Redaktionsleiterin des Projektes Suli Kurban in dem neuen „Zapp“-Beitrag. Ausgespart werden allerdings andere Aspekte, etwa die Religiösität der Widerstandskämpferin. Diese wird in der historischen Forschung anerkannt und von verschiedenen Projekten zur „Weißen Rose“ in den Vordergrund gestellt. In einem Interview mit „Spiegel Online“ aus dem Mai 2021 äußerte sich die Schauspielerin Luna Wedler, die in dem Instagram-Projekt Sophie Scholl spielt, sie fände das schade. Man habe sich so entschieden, da „die jungen Leute damit heute überwiegend nichts mehr anfangen können“.
In dem Beitrag von Zapp kommt auch die Journalistin Nora Hespers zu Wort. Sie störe die starke Fixierung auf Sophie Scholl und die fehlende Kontextualisierung. Es fehle, so die Journalistin im Interview, dass wichtige Zusammenhänge ausreichend erklärt würden. Kurban sagt dazu, dass es wichtig sei, nicht zu vergessen, dass die Darstellung der Sophie Scholl in „IchBinSophieScholl“ fiktionalisiert sei. Es handele sich vielmehr um eine spannende Reise und ein Projekt zum Miterleben.
Insgesamt 10 Monate lang soll auf dem Instagram-Kanal jeden Tag ein neuer Beitrag eingestellt werden. Die Recherche für die Inhalte geschah in Zusammenarbeit mit der Historikerin Dr. Maren Gottschalk.