Morgen steht das Relegationsrückspiel Ingolstadt und Nürnberg an. Neben DAZN wird die Partie auch im ZDF und bei Amazon Prime gezeigt. Es könnte bereits wieder den Abschied von einem Kurztrip in die Bewegtbild-Bundesliga bedeuten.
Die Duelle um die 2. Bundesliga bei DAZN, Prime und im Free-TV beim ZDF. Für eine der drei übertragenden Stationen könnte es – Stand jetzt – der Abschied von der Bundesliga werden. Das Zweite ist zumindest noch eine Saison für ein paar Spiele live dabei, DAZN seinerseits zumindest in einer sehr guten Verhandlungsposition für 2020/21 und ab der übernächsten Saison wird man dann ja ohnehin involvierter denn je in die Bundesliga-Live-Übertragungen sein. Bleibt also nur ein Kandidat übrig.
Es deutet alles darauf hin, dass zumindest die bewegten Bundesliga-Bilder der vergangenen Geisterspiel-Wochen nur ein Kurztrip seitens Amazon gewesen zu sein. Man hält zwar noch für eine Saison die Online-Radiorechte an der Bundesliga. Aber ab Sommer 2021 wird auch damit Schluss sein, da die ARD sich diese bei der gerade zu Ende gegangenen Vergabe der Übertragungsrechte an den Bundesligen sichern konnte.
Durch die Aufkündigung des Vertragsverhältnisses zwischen Eurosport und der DFL steht zwar auch DAZN aktuell ohne Bundesliga-Rechte für die nächste Saison dar. Durch das Aufstocken des Rechteportfolios ab der Saison 2021/22 müsste es, wie weiter oben bereits angedeutet, aber schon mit dem Teufel zugehen, wenn sich der Sportstreamingdienst nicht mit der DFL auf eine Ersatzlösung für seine dank Eurosport nichtig gewordene Sublizenz einigen könnte.
Der Bundesliga-Abschied von Amazon wird kommen
Für Amazon, die sich spektakulär in den diesbezüglichen Deal für die aktuelle Restsaison einmischen konnten, sieht die Lage jedoch gegensätzlich aus. Ab kommenden Sommer wird, wie erwähnt, man ohnehin kein Wort mehr bei den Fußball-Übertragungen hierzulande mitreden. In Anbetracht der Situation, dass Amazon sich kein Paket für die nächste Rechteperiode ersteigern konnte, würde es nun schon ein wenig sehr verwundern, wenn der Internetgigant sich erneut in die Verhandlungen zwischen DFL und DAZN für die kommende Spielzeit 2020/21 einklinken würde.
Es scheint vielmehr so gewesen zu sein, dass man im Zuge der Corona-Krise vergleichsweise günstig Übertragungsrechte für die restlichen Geisterspiele an Freitagen, Montagen und sonntagmittags ergattern konnte. Beim Poker um die Rechte ab 2021 hat man sich, eventuell getrübt durch diese preiswerte Einstiegsmöglichkeit in die Bewegtbild-Bundesliga, dann aber offensichtlich verpokert.
Somit ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass nach den Relegationsspielen zur 2. Bundesliga ab dem morgigen 11. Juli für Amazon schon wieder Schluss sein wird und dann bis zum kommenden Sommer im Internetradio ein Abschied auf Raten gefeiert wird, ehe auch dort für den Online-Giganten Funkstille herrschen wird – zumindest bis zur nächsten Rechtevergabe (voraussichtlich) im Jahr 2024.
Erst dann kann ein neuer Anlauf auf die Bundesliga gewagt werden.
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