Radiobrücke über die Ostsee: Zwei Radioprogramme des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) senden in dieser Woche direkt aus Riga.
Vier Tage lang berichten die Sender Radio Eins und RBB Kultur mehrere Stunden live aus dem Goethe-Institut in der Hauptstadt Riga. Mit der sogenannten Radiobrücke Riga soll ein Einblick in die Lebenswirklichkeit der Letten gegeben und mit Hilfe von zahlreichen Studiogästen ein Stimmungsbild der Stadt gezeichnet werden. „Wir wollen die Vielfalt vermitteln, wir wollen Lust machen auf die Kultur, auf die Menschen“, sagte Radio Eins-Moderator Knut Elstermann der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Live-Sendung am Montag.
Lettland sei „ein kleines Land, das vielleicht auch ein bisschen ungerechterweise im Schatten Europas steht. Aber es ist ein wichtiger Punkt, ein Knotenpunkt von europäischer Kultur und Geschichte“, sagte Elstermann, der Riga nach eigenen Angaben schon einmal vor knapp 40 Jahren besucht hatte und „unbedingt mal wieder“ dorthin zurück wollte. „Ich finde, es ist eine ganz starke, wunderbare Stadt, und bin total glücklich, dass wir jetzt hier sind. Auch wenn ich natürlich spüre, wie schwierig die Lage für die Menschen gerade ist.“
RBB sendet Radiobrücke aus dem Goethe-Institut in Riga
Einen zentralen Aspekt der Berichterstattung aus Riga sollen die Auswirkungen von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine auf die lettische Gesellschaft und Kultur bilden. Lettland grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus. In dem baltischen EU- und Nato-Land lebt eine starke russischstämmige Minderheit. Daher sollen in den Sendungen auch nicht die Probleme verschwiegen werden, die in Riga als multi-ethnischer Stadt entstehen, sagte Elstermann. Beleuchtet werden solle, wie die Menschen in Lettland damit umgehen.
Der Leiter des Goethe-Institut Riga, Arendt Röskens, freute sich über die neuen Untermieter vom RBB, die ihr Studio vorübergehend in der Bibliothek eingerichtet haben. „Es ist wunderbar, dass das Haus mit Leben gefüllt ist, dass aus unseren Haus heraus die Stimme von Lettland nach Deutschland getragen wird“, sagte er. Gerade in der aktuellen Situation und auch mit Blick auf die europäische Integration mache es „total Sinn“, dass mehr Wissen über Lettland vermittelt werde.
Der Ostseestaat sei an der Grenze Europas zu Russland und zu Belarus „ein Leuchtturm der Demokratie und der funktionierenden Zivilgesellschaft“.
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