Merkel in True-Crime-Podcast zu Gast: Habgier, Rache, Eitelkeit

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Thomas Fischer, Angela Merkel und Holger Schmidt
Foto: SWR/ Oliver Reuther

Ex-Kanzlerin Angela Merkel ist derzeit als Ehrengast in einem True-Crime-Podcast des SWR zu hören. Dort spricht sie etwa über Parallelen zwischen der Politik und Wagners „Ring des Nibelungen“.

Altbundeskanzlerin Angela Merkel sieht zwischen Richard Wagners Oper „Der Ring des Nibelungen“ und dem politischen Betrieb durchaus Parallelen. Dort werde „alles abgehandelt an menschlichen Stärken und Schwächen, was man so auf der Welt findet“, sagte sie im Krimi-Podcast „Sprechen wir über Mord?!“ des SWR, der von Sonntagnachmittag an zu hören sein sollte. Sie werde „jetzt keine Namen nennen“, aber „bestimmte Motivlagen“ habe sie ab und an schon wiedererkannt.

„Dass es Verletzungen gibt in der Politik, das ist doch klar“, sagte sie. Es sei beispielsweise eine „nicht ganz einfache Situation“ für sie gewesen, im Rennen um die Kanzlerkandidatur 2002 gegen den damaligen CSU-Chef Edmund Stoiber den Kürzeren zu ziehen. Aber: „Gute Politik lebt davon, dass die Person, die Politik macht – so habe ich es für mich versucht – sich nicht von den eigenen Verletztheiten treiben lässt, sondern mit denen fertig wird und dann wieder neu anfangen kann.“

An anderer Stelle sagte sie: „Wenn man von Rache oder Vergeltungssucht so stark geprägt ist, dass man das nicht mehr aus dem Kopf kriegt, dann sollte man mit Politik aufhören.“

Merkel in drei Podcast-Folgen zu Gast

Merkel ist in drei Sonderfolgen des Krimi-Podcasts mit dem ehemaligen Bundesrichter Thomas Fischer und dem Moderator Holger Schmidt zu hören. „Ich kann jetzt auch Formate machen, die ich früher zumindest nur sehr sehr selten machen konnte“, sagte die frühere CDU-Chefin in dem Podcast. Sie habe einmal ausprobieren wollen, „in eine ganz andere Richtung zu gehen“. „Das gehört zu meiner neu gewonnenen Freiheit dazu.“

Die drei Episoden, die seit Sonntagnachmittag unter anderem in der ARD-Audiothek zu hören waren, sind mit den Motiven „Habgier“, „Rache“ und „Eitelkeit“ überschrieben. „Es wird zweifellos im „Ring“ getötet, gemordet. Nebenbei auch gestohlen, geraubt, vergewaltigt, Inzest begangen und gebrandschatzt“, fasste Schmidt im Podcast die lange Liste der Kriminalfälle in den vier Teilen „Rheingold“, „Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ zusammen.

Text: dpa/ Redaktion: JN

3 Kommentare im Forum
  1. Bei dem Schaden den Merkel die letzten 16 Jahre angerichtet hat, sollte sie vielleicht besser nicht die Öffentlichkeit suchen. Den Schaden den die CDU/CSU angerichtet hat, kommt aktuell voll zum tragen.
  2. Sie hat nicht nur Schaden angerichtet. Sie hat das Ansehen Deutschlands international gestärkt und oft einen klugen Kopf bewährt in unruhigen Zeiten. Sie war manchmal vielleicht zu stur und hat oftmals Schadensbegrenzung als Lösung vorgezogen, doch richtig schlecht gibg es uns auch nicht. Klar war das mit dem Gas ein Fehler. Wer hat keine gemacht? Ist die Ampel perfekt? Von Soder will ich nicht regiert werden, und es gibt wenig Alternativen auch in anderen Parteien.
  3. Den Gasfehler hat damals nicht sie gemacht! Das war die Industrie! Den Wirtschaftsbossen war zu dieser Zeit alles andere als das billige russische Gas viel zu teuer!
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