Deutschlandradio sendet „Die Kulturrecherche“

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Deutschlandfunk Kultur Nova; ©DLF
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„Die Kulturrecherche“ widmet der Neuen Rechten und ihren Strategien für eine erinnerungspolitische Zeitenwende. Das Format wird in den Programmen des Deutschlandfunks ausgestrahlt.

Am morgigen Donnerstag, den 29. August, sendet das Deutschlandradio „Die Kulturrecherche“. Unter der Leitung von Christiane Florin sind „Journalisten und Reporterinnen von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur“ beteiligt. Dabei soll „tiefenscharf“ beobachtet, hartnäckig nachgefragt und Zusammenhänge dargestellt werden. Die „Kulturrecherche“ befasst sich nach Angaben von Deutschlandradio mit der sogenannten Neuen Rechten und ihrem Umgang mit der Erinnerungskultur. Dabei soll die erste Folge insbesondere die „ideologischen Vordenker“ thematisieren. Medienjournalisten und -journalistinnen, so die Vorabinformationen, hätten zahlreiche Ausgaben der Zeitschrift „Sezession“ ausgewertet und würden darlegen, warum etwa die bekannte „Vogelschiss“-Aussage von Alexander Gauland keine Entgleisung, sondern Teil einer „angestrebten erinnerungspolitischen Wende“ sei.

„Mithilfe von KI“ sei auch der Podcast „Kanal Schnellroda“ von Götz Kubitschek und Ellen Kositza analysiert worden. Ein Ergebnis: in fast einem Drittel der 222 Episoden sei die NS-Zeit ein Thema. Die Recherche habe weiter ergeben, dass Erinnerungskultur und -politik in diesem Podcast als „Mechanismus der Meinungsunterdrückung“ und als „Umerziehung“ eingeordnet werde. Auch Social Media sei ein Thema bei der „Kulturrecherche“. So werde die Spur von „Wilhelm Kachel“, einem neurechten Influencer verfolgt. Die Vorabinformationen von Deutschlandradio beschreiben einen möglichen Zusammenhang zum Geschäftsführer einer Leipziger Medienagentur.

„Die Kulturrecherche“ im Deutschlandfunk verteilt oder am Stück und online

Zur Frage welche Folgen neurechte Pläne für Erinnerungsorte an die NS-Verbrechen haben, wertete das Rechercheteam bisher unveröffentlichte Statistiken aus. Seit 2019 sei es an deutschen Gedenkstätten insgesamt zu mehr als 1000 Fällen politisch motivierter Kriminalität mit rechtsextremen Hintergrund gekommen – bei einer Aufklärungsquote von weniger als zehn Prozent. Trotz der Warnungen von Organisationen der Zivilgesellschaft – so die Vorabinformationen zu „Die Kulturrecherche“ – hätten es Bund und Länder versäumt, eine verlässliche Zahlenbasis zu schaffen, auf der politische Lösungsansätze aufbauen können. „Die Kulturrecherche“ fragt auch nach der Motivation der Täter, zum Beispiel in Bezug auf Hakenkreuzschmierereien und SS-Runen an einem einstigen Außenlager des KZ Sachsenhausen in Brandenburg. Einer der Täter habe sich zu einem Interview bereit erklärt.

„Die Kulturrecherche“ läuft am Donnerstag, den 29. August, ab 6.00 Uhr morgens in allen Deutschlandfunk-Programmen. Zusätzlich sendet der Deutschlandfunk (weitere Inhalte zum Deutschlandfunk auf DIGITAL FERNSEHEN) die Sendung als einstündige Sendung um 15.05 Uhr. Die Sendung wird auch online abrufbar sein.

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