Einmal im Jahr werden in Hamburg die besten Radiomacher Deutschlands ausgezeichnet. Zahlreiche Stars sind gekommen. Glückliche Gewinner gibt es in zehn Rubriken.
Deutschlands Radiomacher haben ihre Besten am Donnerstagabend mit einer großen Gala in Hamburg gefeiert. Der diesjährige Deutsche Radiopreis wurde in zehn Kategorien vor rund 1000 Gästen im Theater Neue Flora verliehen. Dabei standen auch musikalische Hörfunk-Stars auf der Bühne. Samu Haber, DJ Lost Frequencies, Scooter, Beatrice Egli und weitere Künstler präsentierten eine bunte Mischung von Radio-Hits.
„Wir sind heute hier, um das Radio zu feiern“, sagte Moderatorin Katrin Bauerfeind im roten Glitzerkleid. Sie sorgte gemeinsam mit ihrem Kollegen Thorsten Schorn, der auf der Bühne in einem gläsernen Radiostudio moderierte, für gute Stimmung. Der seit 2010 vergebene Deutsche Radiopreis gilt als die wichtigste Auszeichnung der Branche.
Zahlreiche Laudatoren auf der Bühne
Die mehrstündige Gala wurde live gestreamt und von zahlreichen öffentlich-rechtlichen und privaten Radiosendern übertragen. Zu den Laudatorinnen und Laudatoren gehörten Moderator Steven Gätjen, Literaturkritiker Denis Scheck, Moderatorin und Podcasterin Sophia Passmann sowie „Checker Tobi“ Tobias Krell.
Als beste Morgensendung wurde „Der Schöne Morgen mit Kerstin Hermes und Julia Menger“ im RBB-Sender Radioeins geehrt. Geboten würden unterhaltsame Plauderei, knallharte Polit-Interviews und gesellschaftliche Analyse, lautete die Begründung der Jury des Grimme-Instituts. Beste Newcomerin ist Moderatorin Filiz de Campos Oliveira (bigFM), die die Juroren als „Gute-Laune-Wirbelwind“ lobten.
Beste Reportage kommt vom WDR
Einen der begehrten „Radio-Oscars“ nahmen Jan Koch und Miriam von Przewoski entgegen, als „CUT – Das Silvester, das uns verfolgt“ beim WDR-Radiosender Cosmo die beste Reportage wurde. Mit journalistisch präziser Hand setzt sich die Reportage laut Jury mit der Kölner Silvesternacht 2015 und ihren Folgen auseinander. Das Gremium zeichnete zudem Gianluca Meli als besten Moderator aus, der bei 98.8 KISS FM eine „Naturgewalt am Mikrofon“ sei.
Das erste Date, das tollste Konzert – Hörerinnen und Hörer teilen bei „Ein Song und meine Geschichte“ von 105’5 Spreeradio persönliche Erinnerungen. Man spüre die Emotionen, die mit einem Song verbunden seien, so die Jury und zeichnete die Sendung als bestes Musikformat (Nicole von Wagner und Jochen Trus) aus.
Sendung über Kinderhospiz geehrt
Über den Titel „Beste Sendung“ darf sich „Die Maus“ von WDR 5 freuen. Das Stück „MausLive: Wenn der Tod allgegenwärtig ist, im Kinderhospiz“ berührte die Jury besonders. „Es gelingt, unaufgeregt und unverkrampft mit kleinen Betroffenen, ihren Eltern, Geschwistern und dem Pflegepersonal über den Tod zu sprechen“, hieß es. Den Preis nahmen Jana Magdanz und Andreas Blendin entgegen.
Gewinner in der Sparte Bestes Entertainment war Andreas Altenburgs „Die Kur-Oase“ beim Sender NDR 2. Die Jury lobte die Serie als „wunderbar stimmige Radio-Sitcom, spitz pointiert und auf hohem humoristischem Niveau“. Gewinner in der Rubrik Informationsformat ist „radioWissen: Paula sucht Paula – Vergessene Heldin im Hitlerputsch?“ (Bayern 2), die Ehrung wurde Paula Lochte und Andrea Bräu überreicht.
Das beste Interview führte nach Überzeugung der Jury Frank Bremser beim schleswig-holsteinischen Sender R.SH in einem Podcast, als er mit einem ehemaligen Neonazi sprach. Bremser nahm die Trophäe gemeinsam mit Redakteur Fabian Pede entgegen. Die beste Programmaktion wurde „Realtalk: Mobbing“ bei Bremen Next (Pit Kröger und Grit Thümmel).