ARD-Reform im Radio: Info- und Kulturwellen kooperieren

30
900
Frau mit Kopfhörern vor ARD-Logo
Foto: SWR/ Patricia Neligan

„Mehr Dialog, mehr Reportagen“, kündigt die ARD für ihr Radioprogramm mit neuen gemeinsamen Programmstrecken bei den Kultur- und Infowellen an.

Im Zuge der jüngsten ARD-Reform sollen die Info- und Kulturwellen der ARD ihre Zusammenarbeit vertiefen, wie die ARD am Montag mitteilte. Ab dem 20. April sollen dabei die Klassikwellen einen gemeinsamen Opernabend senden, ab dem 29. April kooperieren die Infowellen mit einem gemeinsamen Abendprogramm. Wie die ARD ausführt, soll das Ziel davon sein, durch mehr Arbeitsteilung Ressourcen für die Entwicklung und den Ausbau digital nutzbarer Angebote zu schaffen, vor allem für jüngere Zielgruppen. Die regionale Vielfalt der Programmangebote zu Tageszeiten mit starker Radionutzung soll derweil gewährleistet bleiben, kann man der Ankündigung entnehmen. Die neuen Info- und Kulturangebote im Hörfunk sollen am Abend die schon bestehenden Kooperationen der ARD Infonacht und des ARD Nachtkonzerts ergänzen.

Das neue gemeinsame Kulturprogramm der ARD

Bei der „ARD Oper“ ab dem 20. April sind BR-Klassik, hr2-kultur, MDR Klassik, NDR Kultur, radio3, SR 2 KulturRadio und SWR Kultur sowie WDR 3, vorbehaltlich der Zustimmung des WDR Rundfunkrats am 18. April, beteiligt. Jeweils samstags von 20.03 bis 23 Uhr soll ein gemeinsames Opernprogramm gesendet werden. Für den Auftakt kündigt die ARD „Elektra“ von Richard Strauss von den Osterfestspielen in Baden-Baden an. Neben Opernmitschnitten sollen künftig einige Produktionen live übertragen werden.

Livesendungen aus Opernhäusern wie der Metropolitan Opera oder der Wiener Staatsoper sollen dabei laut ARD-Angaben ebenfalls auf dem Programm stehen. Hinzu kommen rahmende Informationen zu Inszenierungen, Produktions- und Kritikergespräche sowie Themen- und Gesprächsabende. Weitere Kooperationen kündigt die ARD bei den Kultur- und Klassikwellen ab Mitte September an.

Infowellen kooperieren ab Ende April

Bei den Infowellen kooperieren indes ab dem 29. April immer von 20 bis 22 Uhr die Sender BR24, hr-Info, NDR Info, rbb24 Inforadio und SWR Aktuell. Im Herbst 2024 soll sich MDR Aktuell anschließen. Hier verspricht die ARD unter anderem ein neues Debattenformat namens „Mitreden! Deutschland diskutiert“ sowie den „ARD Infoabend“ und „Sportschau live – Der ARD-Sportabend“, die jeweils auf die einzelnen Wochentage aufgeteilt werden.

30 Kommentare im Forum
  1. Der Opernabend läuft dann z. Bsp. auf 9 Kulturwellen parallell. Ansonsten lese ich etwas von Ausbau des digitalen Angebotes. Schon wieder Ausbau bevor etwas wenigstens zum Ausgleich abgebaut wird. Nun ist es zu begrüßen wenn erstklassige Übertragungen ins Programm kommen, die Frage ist allerdings wozu auf so vielen Wellen. Bei den Infowellen das gleiche Spiel. Das läuft wie beim TV, die 20 Uhr tagesschau auf zig Kanälen. Weniger Kanäle, aber erstklassiger Inhalt. Das schafft Mehrwert für die Hörer und Zuschauer. Die eigentliche Reform wird nicht angegangen, die monströse aufgeblasene Struktur richtig zu verschlanken. Plakativ: Von 60 auf 30 Radiowellen reduziehren und die mit entsprechenden Mitteln ausstatten um die Qualität zu steigern. Beim TV das Gleiche.
  2. Dann macht es ja keinen Sinn mehr, mehrere Inforadios zu betreiben, dann könnte man ja gleich einen einzigen für Gesamtdeutschland machen. Finde ich aber nicht gut, wenn ich umschalte möchte ich auch was anderes hören. Dann soll man lieber die Tausenden Klassik, Schlager und sonst was Sender kürzen, anstatt den einen Infosender pro Rundfunkanstalt.
  3. Ich frage mich, warum es überhaupt noch Inforadios braucht. Wo es doch so viele Möglichkeiten gibt, an Nachrichten zu kommen. Kulturradios okay, sich ne Oper anzuhören, ist bestimmt für viele Opernfans reizvoll.
Alle Kommentare 30 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum