Zum Jubiläum: Star Wars Episode III noch bis Samstag wieder im Kino

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Luke Skywalker und Darth Vader im Duell
Foto: Disney

Vor 20 Jahren wurde es finster im Weltraum – aus Anakin Skywalker wurde Darth Vader. Zum Jubiläum kehrt „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ auf die große Leinwand zurück.

Mit einem Happy End rechnete niemand, als „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ im Mai 2005 Premiere feierte. Schließlich sollte das Finale der sogenannten Prequel-Trilogie den Aufstieg Darth Vaders und des fiesen Imperiums zeigen. Dass die einst märchenhafte Weltraumsaga damit ihre Unschuld verlieren und zu einem düsteren Drama werden würde, war aber auch nicht unbedingt zu erwarten. Ab heute ist „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ wieder auf der großen Leinwand zu sehen.

Gemischte Reaktionen auf Episode I und II

Die Erwartungen waren hoch, als George Lucas 1993 in einem „Variety“-Interview bestätigte, an einer Vorgeschichte zu seiner „Star Wars“-Trilogie zu arbeiten. Die Reaktionen auf „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ (1999) und „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“ (2002) fielen allerdings gemischt aus.

Inhaltlich waren beide Filme nur ein ausgedehnter Auftakt für die dritte Episode, die das Versprechen einlösen sollte, was schon auf dem Poster für Episode I angedeutet wurde – die Wandlung des Jedi-Ritters Anakin Skywalker zum bösen Sith-Lord Darth Vader zu zeigen.

Das Böse ist überall

Die Handlung beginnt inmitten der sogenannten Klonkriege. Die beiden Jedi-Ritter Anakin Skywalker (Hayden Christensen) und Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) befreien Kanzler Palpatine (Ian McDiarmid) aus den Händen von Count Dooku (Christopher Lee). „Das Böse ist überall“, heißt es schon im Vorspann. Anakin lässt sich zunehmend davon verführen.

So tötet er auf Palpatines Geheiß den schon besiegten Dooku. Mehr und mehr misstraut Anakin dem Senat um Mace Windu (Samuel L. Jackson) und folgt den hinterlistigen Anweisungen Palpatines. Er ahnt nicht, dass der Kanzler in Wirklichkeit der bösartige Sith-Lord Darth Sidious ist.

Weltraum-Märchen wird zur dunklen Tragödie

In Episode II hatte es sich bereits angedeutet, als Anakin brutale Rache für den Tod seiner Mutter nahm. Wut, Angst, Machtgier und Visionen über den Tod seiner Frau Padmé (Natalie Portman) führen den werdenden Vater von Luke und Leia zur dunklen Seite der Macht. Es kommt zu einem der finstersten Momente der gesamten „Star Wars“-Saga, als Anakin auf Palpatines Befehl eine Gruppe von Jedi-Kindern tötet.

„Star Wars“ verlor mit dieser Szene seine Unschuld. Das einstige Weltraum-Märchen war auf einmal zu einem düsteren Drama geworden, das in einem tragischen und brutalen Showdown gipfelte. Die Nachwirkungen davon sind heute noch in der düsteren „Star Wars“-Serie „Andor“ spürbar.

Spektakel aus dem Computer

Technisch gesehen war die Produktion ein Meilenstein. Der Film wurde vollständig digital gedreht. George Lucas‘ Spezialeffekte-Schmiede Industrial Light & Magic (ILM) setzte neue Maßstäbe für visuelle Effekte – etwa mit der Lavawelt von Mustafar, der Wookiee-Heimat Kashyyyk oder dem sinistren Roboter General Grievous. Das sieht meistens toll aus. Wie die beiden vorherigen Filme wirkt die dritte Episode allerdings auch optisch überfrachtet und mitunter etwas künstlich. In diesen Szenen vermisst man den organischen, authentischen Look der Originaltrilogie.

Grandiose Musik von Hollywood-Maestro Williams

Wie bei allen neun „Star Wars“-Filmen zeichnete John Williams für die großartige Musik verantwortlich. Konsequent und passend zur Handlung ist es sein wohl dramatischster Soundtrack für einen Film aus der Skywalker-Saga. Williams griff alte musikalische Motive auf und fügte neue epische Stücke hinzu, darunter das dramatische Thema zum finalen Showdown auf Mustafar.

Eine Oscar-Nominierung und eine goldene Himbeere

„Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ erhielt eine Oscar-Nominierung für das beste Make-up, gewann den Award aber nicht. Hayden Christensen bekam hingegen eine Goldene Himbeere – den Negativpreis – als schlechtester Nebendarsteller. Bei Zuschauern und Kritikern kam der Film besser an als die beiden Vorgänger und spielte laut der Branchen-Website „Box Office Mojo“ weltweit mehr als 850 Millionen Dollar ein – bei einem Budget von 113 Millionen Dollar.

Ein würdiger Abschluss – trotz Schwächen

Kritiker lobten die dunklere Tonalität, die visuelle Gestaltung und Ian McDiarmids nuancierte Darstellung als Kanzler und Imperator. Moniert wurden einige Schwächen im Drehbuch und Hayden Christensens manchmal hölzerne Performance.

Alles in allem gelang Regisseur, Drehbuchautor und Produzent George Lucas ein würdiger Abschluss seiner durchwachsenen Prequel-Trilogie und ein mitreißender Übergang zum Original „Krieg der Sterne“ von 1977, das später in „Star Wars: Episode I – Eine neue Hoffnung“ umbenannt wurde.

Es war das letzte Mal, dass Lucas vollständig die kreative Kontrolle bei einem „Star Wars“-Kinofilm hatte. 2012 verkaufte er seine Firma Lucasfilm an den Walt-Disney-Konzern, der damit die Rechte an „Star Wars“ erhielt und die Saga seitdem mit Filmen und Serien ausschlachtet.

Jubiläumsaufführung erstmals in 4DX

Zum 20. Jubiläum läuft „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ nur für kurze Zeit vom 24. bis 27. April in deutschen Kinos, auch in einer sogenannten 4DX-Version, bei der die Sitze passend zum Filmgeschehen wackeln.

Philip Dethlefs

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