„Wolf Creek 2“: Mick Tayler meuchelt wieder Touristen

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Das Morden im australischen Outback geht weiter: Knapp zehn Jahre nach er Premiere von „Wolf Creek“ ist nun die Fortsetzung in den deutschen Kinos gestartet. Dabei macht Mick Tayler diesmal Jagd auf zwei deutsche Touristen.

Blutige Genre-Kost aus Australien: Bald zehn Jahre ist es her, dass Regisseur Greg McLean in seinem „Wolf Creek“ einen brutalen Killer auf mehrere ahnungslose Reisende ansetzte. Die Independent-Produktion war vor allem in Australien und den USA erfolgreich, spielte weltweit beinahe 30 Millionen US-Dollar ein – bei einem Budget von nur rund einer Million. Nun darf Protagonist Mick Taylor wieder auf die Jagd gehen, im australischen Outback Angst und Schrecken verbreiten, erneut verkörpert vom Schauspieler John Jarratt. Die in South Australia gefilmte Fortsetzung „Wolf Creek 2“ ist zudem mit Ryan Corr („Wo die wilden Kerle wohnen“) sowie den Spielfilmdebütanten Shannon Ashlyn und Philippe Klaus besetzt.

Kaum zehn Minuten des Films sind vergangen, da hat Mick Taylor – „bin Schweinejäger und ’ne Outback-Legende“ – seine ersten Opfer ins Jenseits befördert: zwei Polizisten. Kurz darauf machen die deutschen Rucksacktouristen Katarina (Ashlyn) und Rutger (Klaus) Bekanntschaft mit Mick, der zunächst so tut, als wolle er die beiden Tramper in seinem Schrotthaufen von einem Auto mitnehmen. Auch hier geht alles ganz schnell, flugs sind auch Rutger und Katarina dahin. Bleibt Surfer Paul (Corr), der noch versucht hatte, die arme Katarina zu retten. Paul macht es Mick weniger leicht, mithilfe seines britischen Humors vermag er gar, ein klein wenig an Zeit zu gewinnen. Der sadistische Mick aber kennt keine Gnade, schon gar nicht bei Touristen, die für ihn nicht mehr sind als „Auslandsplagen“.
 
„Wolf Creek 2“ ist ein durchaus ungewöhnliches, ein recht hybrides Grusel-Stück, das sich von klassischen Slasher-Filmen (etwa „Halloween“) genauso inspiriert zeigt wie vom Torture-Porn etwa der „Saw“-Reihe. „Wolf Creek“ ist auch beeinflusst vom Roadmovie; die großartige, Ehrfurcht gebietende Landschaft Australiens wird in beeindruckenden Totalen und Luftaufnahmen eingefangen.
 

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Greg McLeans Schockerfilm verfügt über deutlich mehr Raum und Weite als das durchschnittliche US-Gruselspektakel, das sich gern und häufig ganz dem klaustrophobischen, kammerspielartigen Horror-Kitzel geschlossener Wohnungen, respektive Häuser hingibt. Im letzten Drittel aber des Films werden auch im „Wolf Creek National Park“ die Räume eng, wenn uns Mick Taylor zusammen mit Paul in seinen höhlenartigen Folterkeller entführt.     
 
Trotz einer bemüht coolen Regie – eingangs hören wir Steppenwolfs ewigen Klassiker „Born To Be Wild“ – gelingt es „Wolf Creek 2“ nicht durchweg, Spannung und Horror aufrechtzuerhalten. Bei eher blassen schauspielerischen Leistungen der hingemeuchelten Nebenprotagonisten lebt der Film weitgehend von der so sadistischen wie grotesk überzeichneten Figur des Mick Taylor.
 
Mit seinem Schlapphut, seinen riesigen Koteletten, seinem losen Mundwerk („Willkommen in Australien, Schwanzlutscher!“) und seiner perfiden Lust am grausamen Spiel gibt er eine kuriose Mischung ab aus „Crocodile Dundee“ und einer Tarantino-Figur. Tatsächlich soll der „Pulp Fiction“-Regisseur Fan von „Wolf Creek“ sein, Darsteller John Jarratt durfte in seinem „Django Unchained“ auftreten. Das diabolische Lachen Jarratts jedenfalls in „Wolf Creek 2“ hallt noch eine Weile nach.Kinokritiken im Überblick
[Matthias von Viereck/fm]

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