Um auf die mangelhafte Pressefreiheit im WM-Gastgeberland Russland aufmerksam zu machen stellte Reporter ohne Grenzen (RoG) am Dienstag, den 12.06.2018, einen „alternativen WM-Ball“ vor.
Kurz vor dem Auftakt der Fußball-WM in Russland wird immer mehr über die politische Lage im Gastgeberland diskutiert. Zu diesem Zweck stellte Reporter ohne Grenzen einen alternativen WM-Ball während eine Demonstration vor der russischen Botschaft in Berlin vor. Unkenntlich gemachte Bilder zieren den Ball und lassen sich über einen integrierten Chip entpixeln. Auf diese Weise werden Informationen über verfolgte Medien und inhaftierte Journalisten sichtbar. Die Aktion findet unter dem Titel „kick-off für die Pressefreiheit“ statt. RoG Vertreter fordern konkreteren Einsatz der FIFA und des DFB für die Pressefreiheit. Besonders kritischer Journalismus brauche Rückendeckung.
Bereits in den vergangenen Monaten hatte RoG mehrmals auf die schwierige Situation für Journalisten in Russland aufmerksam gemacht und unter anderem den DFB aufgefordert, sich mit Regierungskritikern zu treffen.
Die FIFA richtete einen anonymen Beschwerdemechanismus für Journalisten und Menschenrechtsverteidiger ein. Tatsächlich hatte RoG mehrmals den Einfluss russischer Behörden auf kritische Berichterstatter zur WM dokumentieren können. Der bekannteste Fall in Deutschland ist wohl der des ARD-Dopimngexperten Hajo Seppelt. Ihm wurde am 11.Mai zunächst die Einreise nach Russland verweigert. Seppelt berichtete zuvor kritisch über Doping russischer Athleten.
Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen sitzen derzeit sieben Journalisten und Blogger wegen ihrer kritischen Arbeiten in Russland im Gefängnis.
[ds]
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