Der US-amerikanische Kinomarkt steckt in der Krise: In diesem Jahr waren die Lichtspielhäuser so schlecht besucht wie zuletzt vor 16 Jahren. Umsatzverluste mussten die sechs größten Hollywoodstudios aber nicht erleiden, weil die internationalen Märkte erneut gewachsen sind.
Zwischen Januar und Dezember 2011 habe man eine Gesamtbesucherzahl von 1,28 Milliarden ermittelt, teilte der US-Branchenverband National Association of Theater Owners am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Für die Kinobetreiber der Vereinigten Staaten ist dieses Ergebnis enttäuschend, denn so niedrige Besucherzahlen gab es zuletzt 1995 mit einem Wert von 1,211 Milliarden. Im Jahr 2010 schauten sich noch 1,339 Milliarden Menschen Filme in US-amerikanischen Kinos an.
Während die Kinobetreiber in den USA mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, feiern die sechs größten Hollywoodstudios nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Rentrak in diesem Jahr Rekorderfolge: Mit Gesamteinnahmen von 23,73 Milliarden Dollar verdienten Unternehmen wie Warner Bros., Paramount, Universal oder Disney in diesem Jahr mehr als je zuvor.
Den US-Studios kam dabei das Ausland zur Hilfe. Während die Umsätze in den Vereinigten Staaten sanken, lagen die Einnahmen der internationalen Märkte bei 13,53 Milliarden Dollar und erreichten somit einen Rekordwert. Bereits im vergangenen Jahr 2010 erzielten die Studios mit 12,7 Milliarden Dollar einen neuen Rekord. Diesmal konnten sie ihre Einnahmen erneut um 6,5 Prozent steigern.
Für besonders starke Impulse habe der chinesische Markt gesorgt, hieß es in dem Bericht weiter. In den vergangenen 12 Monaten hätten die Hollywoodfirmen dort zwei Milliarden Dollar und somit 30 Prozent mehr als im Vorjahr eingenommen. Da die chinesische Regierung aber die Zahl ausländischer Filme gezielt begrenze, werde das Wachstumspotential dort künstlich beschränkt. [dm]
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