Schon mit Oscar-Gewinner „Monster“ hatte Patty Jenkins von sich reden gemacht, nun holt die US-Regisseurin mit „Wonder Woman“ den stärksten Start einer weiblichen Filmemacherin. Für das noch immer von Männern dominierte Hollywood ist es ein überfälliges Signal.
Der Film um die Superheldin „Wonder Woman“ hat die hohen Erwartungen erfüllt und mit Einnahmen von 100,5 Millionen Dollar (89,1 Mio Euro) die Spitze der Kinocharts in den USA und Kanada erobert. Der Film mit Gal Gadot in der Hauptrolle startet in Deutschland in anderthalb Wochen und dreht sich um die Heldin Diana Prince von der Insel der Amazonen, wo Frauen regieren und es keine Männer gibt. Andere Filme um Superhelden wie „Iron Man“ oder „Thor“ waren schwächer gestartet, „Deadpool“ kam an seinem Eröffnungswochenende aber etwa auf 132 Millionen Dollar (117 Mio Euro). Weltweit spielte „Wonder Woman“ sogar 223 Million Dollar (198 Mio Euro) ein.
Der „Hollywood Reporter“ sprach von einem „historischen“ Start und einem „entscheidenden Moment für Hollywoods Gender-Problem“. Dem Branchendienst zufolge handelt es sich bei dem Film von Regisseurin Patty Jenkins, den das Studio Warner Bros. gemeinsam mit DC Comics produzierte, um den stärksten Start des Films einer Regisseurin. Die Studios tun sich vor allem bei großen Produktionen, aber auch generell bis heute schwer, Frauen mit der Regie zu betrauen. Laut „Hollywood Reporter“ könnte der Erfolg von „Wonder Woman“ den Druck erhöhen, weiblichen Filmemachern Jobs anzubieten.
Die 45 Jahre alte Jenkins hatte zuvor nur bei dem mit einem Oscar ausgezeichneten Spielfilm „Monster“ von 2003 Regie geführt, den sie acht Jahre zuvor mit einem Budget von lediglich acht Millionen Dollar (7,1 Mio Euro) gedreht hatte. Vor Jenkins hatte der Film „Fifty Shades of Grey“ von Sam Taylor-Johnson mit Einnahmen von 85,1 Millionen Dollar (75 Mio Euro) den Titel als stärkster Kinostart einer Regisseurin gehalten.
Auf dem zweiten Platz der nordamerikanischen Kinocharts landete die animierte Komödie „Captain Underpants“, der im Oktober in Deutschland anläuft. Der Film dreht sich um zwei Schüler, die ihren Schulleiter hypnotisieren und ihn glauben lassen, er sei ein Superheld. Der in der Vorwoche eher schwach gestartete, fünfte Teil der „Fluch der Karibik“-Reihe rutschte vom ersten auf den dritten Platz. „Guardians of the Galaxy 2“, „Baywatch“ und „Alien – Covenant“ rutschten jeweils einen Platz hinter ihre Platzierung der Vorwoche. [dpa]
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