„Triple 9“: Thriller mit Kate Winslet als Russenmafia-Chefin

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Eigentlich sollen Polizisten für Ordnung sorgen und Verbrechen aufklären, doch was, wenn sie selbst zur Mafia gehören? Dieses Szenario zeichnet der Thriller „Triple 9“, in dem Kate Winslet als kaltblütige Russenmafia-Chefin zu sehen ist.

Düstere Bilder, eine starke Geschichte und Charaktere, die über Leichen gehen: Das sind einige der gängigen Elemente für einen packenden Thriller. Auch Regisseur John Hillcoat bedient sich bei „Triple 9“ aus diesen Zutaten – schafft es aber nicht, daraus ein fesselndes und temporeiches Kinoerlebnis zu kreieren. Daran können auch Schauspielergrößen wie Casey Affleck („Gone Baby Gone“, „Interstellar“), Chiwetel Ejiofor („12 Years a Slave“) und Oscar-Preisträgerin Kate Winslet („Steve Jobs“) nicht viel ändern.

Dabei legt der Krimi-Thriller einen furiosen Start hin. Maskierte Männer rauben eine Bank im US-amerikanischen Atlanta aus. Ihre Flucht wird von einer Schießerei auf dem Highway und einer Explosion begleitet, nur in letzter Sekunde können sie entkommen. Jetzt zeigt sich: Die Räuber rund um Michael Belmont (Ejiofor) und Marcus Atwood sind eigentlich Polizisten im gefährlichsten Viertel, das von Straßengangs regiert wird. Ihre Aufträge erhalten sie von Russenmafia-Chefin Irina Vlaslov (Winslet).
 
Für ihren nächsten Raub sehen sie nur einen Ausweg: Den Code „999“ auszulösen, um im folgenden Chaos den Coup durchzuziehen. Doch dafür muss ein Polizist sterben – Atwoods neuer Partner Chris Allen (Affleck), motivierter wie naiver Jungspund und Neffe des Polizisten Jeffrey Allen (Woody Harrelson), gerät in ihr tödliches Visier.
 

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Solch eine komplexe Story rund um Verrat und Korruption sollte einen guten Spannungsbogen erzeugen, ist aber von einem ständigen Auf und Ab gezeichnet. Mal verdichten schnelle Schnittfolgen und düstere Detailaufnahmen die Handlung von „Triple 9“, dann entschleunigen lange Straßenschlachten zwischen Polizei und Gangs sie wieder.
 
Erst gegen Ende nimmt der Thriller wieder richtig Fahrt auf. Der australische Regisseur Hillcoat („The Road“) kann zwar die Bilder einer vor Gewalt verrohten Stadt und von verzweifelten wie brutalen Charakteren zeichnen – aber manchmal wirkt alles zu viel. So müsste etwa Neuling Chris nicht in fast jeder Szene Kaugummi kauen, um seine Coolness unter Beweis zu stellen.
 
Nicht wiederzuerkennen ist allerdings Kate Winslet in ihrer Rolle der kaltblütigen Mafiachefin. Druck ausüben und über Leichen gehen gehört samt ihrer wallenden blonden Mähne zu ihren Spezialitäten. Trotzdem bleibt der Thriller – obwohl er so hochkarätig besetzt ist – eher mittelmäßig. Wer einen Film erleben will, dessen Handlung einen durchweg fesselt, den wird „Triple 9“ wahrscheinlich enttäuschen.Kinokritiken im Überblick
[Kristina Wollseifen/fs]

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