Thema des Monats: Die Kino-Highlights 2012 – SciFi und Horror

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Das Kinojahr 2012 lockt wieder mit jeder Menge potenziellen Kassen- und Publikumshits aus allen Genres. Daher dreht sich im Thema des Monats auf DIGITALFERNSEHEN.de im Februar alles um die anstehenden Kinohöhepunkte. Den Anfang machen die Vertreter aus dem Science-Fiction- und Horror-Bereich, bei denen Ridley Scotts „Prometheus“ besonders hervorsticht.

Die potenziellen Blockbuster 2012

  
„Prometheus“ offizieller Trailer
Lange wurde gehofft und gemunkelt, dann wurde es offiziell: Ridley Scott begibt sich nach seinen Meilensteilen „Alien“ und „Blade Runner“ wieder auf Science-Fiction-Terrain. Nicht nur das, er kehrt zurück zu seinem wegweisenden Science-Fiction-Horror „Alien“ – zumindest sah es anfangs so aus. Denn zunächst wollte Scott einen weiteren „Alien“-Film drehen. Dabei blieb unklar, ob es sich dabei um einen direkten Nachfolger zum bisher letzten, vom Franzosen Jean Pierre-Jeunet inszenierten vierten Teil der Saga oder um ein Prequel zum ersten Teil handeln würde.
 
Die Hoffnungen der Fans mussten allerdings einen herben Rückschlag erleiden, als sich das Studio entschied, mit „Aliens vs. Predator“ lieber ein neues Franchise zu starten. Scott winkte dankend ab und schon bald beharkten sich Aliens und Predators unter Fremdregie auf der großen Leinwand, allerdings mit mäßigem Erfolg. Vor allem der zweite Teil „Requiem“ floppte unsäglich und brachte das Studio zum Umdenken und damit Scott zurück ins Science-Fiction-Boot.
 
Doch aus dem nun als „Alien“-Prequel geplanten Film entwickelte sich ein eigenständiges Projekt, das zwar noch immer im Alien-Universum angesiedelt sein soll aber eben kein „Alien“-Film sein wird. Stattdessen denkt Scott größer, denn in „Prometheus“ geht es um die Wurzel der Menschheit. Ein Forscherteam soll in den entlegensten Orten im Universum nach dem Ursprung der menschlichen Rasse suchen. Doch was sie finden, sind keine Zeichen der Vergangenheit, sondern die Bedrohung der Zukunft. Sie werden in einen Kampf um das Überleben der Menschheit verwickelt.
 
Welche Bezugspunkte „Prometheus“ zum ersten „Alien“-Streifen letztlich knüpfen wird, werden Fans erst im Kinosessel erfahren. Doch eines ist bereits jetzt klar – Scott setzt erneut auf starke weibliche Titelrollen. Noomie Rapace, die toughe Hackerin aus der „Millenium“-Trilogie, scheint die perfekte Nachfolgerin für Sigourney Weaver zu sein. Weaver war es, die Scotts „Alien“ die unglaubliche Wirkungskraft gab, denn sie vermochte es, mit ihrer herausragenden Leistung den menschlichen Bezugspunkt zum Geschehen auf der Leinwand zu knüpfen. Und das nicht als hilflose Frau, die sich in eine Opferrolle begibt, sondern als von Anfang an entscheidungsfreudiger Captain und Teamleiter. Neben Rapace agiert Charlize Theron in den fremden Weiten des Weltalls und bildet damit die zweite starke weibliche Leadrolle in „Prometheus“. Mit im Forschungsteam sind zudem Michael Fassbender und Guy Pearce.
 
„Prometheus“. USA 2012. US-Kinostart: 8. Juni 2012. Deutscher Kinostart: 9. August 2012. Regie: Ridley Scott. Darsteller: Noomi Rapace, Charlize Theron, Michael Fassebender, Guy Pearce

„John Carter“ („John Carter Of Mars“) offizieller Trailer

Mit einem Budget von 250 Millionen Dollar steht Disneys Buchverfilmung „John Carter vom Mars“ bereits vor Kinostart unter Zugzwang, das immense Budget wieder einzuspielen. Ein Risikokandidat? Nicht, wenn es nach Disney geht, die sich mit Andrew Stanton Pixars Erfolgsregisseur von Blockbustern wie „Wall-E“ und „Finding Nemo“ sicherten, der erstmals bei einem Live-Action-Film Regie führen wird. Außerdem setzt Disney auf den 3D-Faktor, der zusätzlich Zuschauer in die weltweiten Kinos locken soll. Doch Stanton und Dreidimensionalität machen aus „John Carter“ noch lange keinen Selbstläufer an den Kinokassen, selbst wenn der dazugehörige Trailer während des zuschauerstärksten TV-Ereignisses der USA, dem Super Bowl, gezeigt wurde. Die Umsetzung der Buchvorlage muss stimmen.
 
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfasst, versetzt „Tarzan“-Autor Edgar Rice Burroughs seinen Titelhelden John Carter im Jahr 1866 auf den Mars, der in seiner Vision ein sterbender Planet ist, auf welchem zwischen den dort lebenden Völkern Krieg herrscht. Carter, selbst ein Bürgerkriegsveteran, erkennt, dass nur eine friedvolle Allianz der Völker den Planeten mitsamt seiner Stämme retten kann. Gelingt dies nicht, ist der von den Einheimischen Barsoom getaufte Planet dem Untergang geweiht, denn sowohl die Wasserversorgung geht dem Ende zu als auch die künstlich erzeugte Atmosphäre. Ganz nebenbei winkt mit Prinzessin Dejah Thoris auch die große Liebe.
 
Sollte der aufwändigen Verfilmung der erhoffte Kinoerfolg beschert sein, hätte Disney ein As im Ärmel, denn die Buchvorlage umfasst elf Romane. Von einem erfolgreichen Franchise darf der Mickey-Maus-Konzern also zumindest träumen – aber nur dann, wenn die Verantwortlichen sich gegen eine weichgespülte und auf (3D-) Effekte konzentrierte Adaption des sozialkritischen Stoffes konzentriert haben. Dass Disney im Science-Ficition und Fantasy-Genre durchaus ernsthaft zu Werke gehen kann, haben sie Anfang der 80er Jahre mit „Dragonslayer“ bewiesen.
 
„John Carter“ („John Carter Of Mars“). USA 2012. US-Kinostart: 9. März 2012. DeutscherKinostart: 8. März 2012. Regie: Andrew Stanton. Darsteller: Bryan Cranston, Taylor Kitsch, Mark Strong, Willem Dafoe

 
„Die Tribute von Panem“ („The Hunger Games“) offizieller Trailer

Um den nötigen Ernst brauchen sich Science-Fiction-Freunde in „Die Tribute von Panem“ wohl nicht zu sorgen, denn in der zugrunde liegenden Romanserie zeichnet die US-amerikanische Autorin Suzanne Collins eine dystopische Zukunft. Das Nordamerika unserer Zeit ist einem durch Hunger, Krieg und Naturkatastrophen gezeichneten neuem Land gewichen – Panem. Das Land ist in 12 Distrikte unterteilt, über welche die Hauptstadt Kapitol thront. Ursprünglich existierte noch ein weiterer Distrikt, dieser wurde aber durch die als totalitäres Regime agierende Hauptstadt ausgelöscht. Zuvor hatten die Bewohner des Distriktes gegen das reiche Kapitol rebelliert, um die immer weiter zunehmende Ausbeutung der Menschen zu stoppen. Als die Hauptstadt aus dem daraus resultierenden Krieg als Sieger hervorging, rief die Regierung die Hungerspiele ins Leben – ein Mahnmal an nachfolgende Generationen, dass sie gegen das Regime nichts auszurichten vermögen.
 
Der perfide Inhalt der Spiele: In jedem Jahr müssen ein Junge und ein Mädchen aus allen unterdrückten Distrikten gegeneinander kämpfen. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod. Nur ein als Tribut bezeichneter Teilnehmer der Hungerspiele darf die Arena lebend verlassen. Die anderen 23 müssen sterben – beobachtet von Millionen Zuschauern, die den Duellen im Fernsehen folgen müssen. Damit nicht genug: Auf den Kampf folgt eine Siegesfeier, zu deren Teilnahme alle Distrikte verpflichtet sind. Längst sind die Hungerspiele zu einem florierendem Wirtschaftszweig geworden, denn neben den Medien sahnen auch Sponsoren ab, die einen der Kandidaten unterstützen dürfen, beispielsweise mit Medizin. Zudem nehmen Spielemacher Wetten entgegen. Werden dem Kapitol die Ereignisse in der Arena zu langweilig, greift es manipulativ in den Kampf ein.
 
Im ersten Teil begeben sich Katniss Everdeen, die freiwillig an den Hungerspielen teilnimmt, um ihre ursprünglich ausgeloste jüngere Schwester zu schützen, und der junge Peeta auf den Weg ins Kapitol, um an den Hungerspielen teilzunehmen. Beide stammen aus Distrikt 12 und treffen auf ihnen jeweils überlegene Gegner.
 
Regie bei „The Hunger Games“ führte Gary Ross, der mit „Pleasantville“ und „Seabiscuit“ bereits zwei Publikumserfolge vorweisen kann. Ross hat auch gemeinsam mit Suzanne Collins am Drehbuch gearbeitet. Als Darsteller gewannen die Verantwortlichen unter anderem Jennifer Lawrence, Stanley Tucci und Woody Harrelson. Lawrence war 2010 für ihre Rolle im Drama „Winter’s Bone“ für einen Oscar nominiert, Tucci für seine Leistung in Peter Jacksons „In meinem Himmel“. Harrelson verzeichnete bereits zwei Oscar-Nominierungen. Der zweite Teil ist für 2013 geplant, der dritte soll 2015 folgen, der Abschluss wahrscheinlich 2017.
 
„Die Tribute von Panhem“ („The Hunger Games“). USA 2012. US-Kinostart: 23. März 2012. DeutscherKinostart: 22. März 2012. Regie: Gary Ross. Darsteller: Jennifer Lawrence, Stanley Tucci, Woody Harrelson, Josh Hutcherson

 
„Men In Black III“ offizieller Trailer 
Schwarze Anzüge, Sonnenbrillen und ein Neuralisator – wer sich noch an all diese Dinge erinnern kann, hat vermutlich zumindest einen „Men In Black“-Film gesehen und ist nicht unter den Einfluss des Gedächtnisauslöschers geraten. In diesem Jahr geht die Science-Fiction-Komödie in ihre dritte Runde und – wer hätte es gedacht – natürlich dreidimensional. Als Alienjäger wieder mit dabei sind Will Smith und Tommy Lee Jones, genauso wie Regisseur Barry Sonnenfeld, der bereits die beiden kommerziell erfolgreichen Vorgänger inszenierte.
 
Neu im Agententeam ist Josh Brolin („No Country For Old Men“, „True Grit“). Brolin darf als Agent K der Vergangenheit den jungen Tommy Lee Jones geben und zwar deshalb, weil im dritten „Men in Black“ durch die Zeit gereist wird. Genauer gesagt geht es für Will Smith alias Agent J zurück in die 60er Jahre, denn er will seinen Kollegen retten, der von einem Alien umgebracht wurde. Dazu muss er allerdings die Weltgeschichte etwas verändern.
 
Ob der Zeitreisekniff darin begründet ist, dass Jones eigentlich keinen weiteren MIB-Film drehen wollte oder ob er erst später seinen Weg ins Drehbuch fand, dürfte das Geheimnis der Produzenten und Drehbuchschreiber bleiben. Zumal das Skript noch nicht einmal fertiggestellt war, als die Vergangenheits-Szenen bereits im Kasten waren. Kein Geheimnis ist allerdings die Höhe des Budgets, welches sich auf immense 215 Millionen Dollar beläuft. Teil 2 schlug noch mit vergleichsweise „bescheidenen“ 140 Millionen Dollar zu Buche.
 
Das für „Men In Black III“ verantwortliche Studio Sony setzt vor allem auf die Zugkraft von Will Smith, um die Einspielergebnisse der Vorgänger zu erreichen, welche allein in den USA 250 Millionen Dollar respektive 140 Millionen Dollar in die Kassen spülten. Allerdings liegt der zweite Teil mittlerweile zehn Jahre zurück und es ist bislang nicht abzusehen, ob das weltweite Kinopublikum überhaupt Interesse an einem neuen Abenteuer der schwarzgekleideten Agenten hat. Im Mai werden wir es wissen.
 
„Men In Black III“. USA 2012.US-Kinostart: 25. Mai 2012. DeutscherKinostart: 24. Mai 2012.Regie: Barry Sonnenfeld. Darsteller: Will Smith, Tommy Lee Jones, Josh Brolin, Emma Thompson

 
„Dark Shadows“
 
Erfolgsregisseur Tim Burton hat gerufen und Johnny Depp hat seinen Ruf erneut erhört. Mitgebracht hat er Michelle Pfeiffer und Eva Green, während Burton seine Angetraute Helena Bonham Carter ans Set holte. Gemeinsam drehen die Stars derzeit Burtons neues Projekt „Dark Shadows“, mit welchem der Kultregisseur ins Mystery-/Horror-Genre zurückkehrt.
 
Diesmal darf sich Depp in einen Vampir verwandeln, wenn auch nicht ganz freiwillig, denn der von ihm verkörperte Barnabas Collins ist im ausgehenden 18. Jahrhundert zwar ein reicher Geschäftsmann, der auf seinem luxuriösen Anwesen Collinwood Manor residiert, hat sich aber unglücklicherweise die Hexe Angelique Bouchard (Eva Green) als Herzdame ausgewählt. Von ihm sitzengelassen, verflucht die dämonische Liebende Barnabas und verdammt ihn zum Dasein als blutsaugendes, bleichgesichtiges und nun unsterblich gewordenes Wesen. Als ob das nicht schlimm genug wäre, begräbt sie ihn bei lebendigem Leib.
 
200 Jahre später wird Barnabas zufällig aus seinem Grab befreit und kehrt zu seinem Anwesen zurück, um es im Jahr 1972 als verlassene Ruine vorzufinden. Wenig besser ist es den Nachfahren der Familie ergangen, auf der bereits seit Generationen ein Fluch lastet, weshalb die Collins einst aus England nach Amerika auswanderten. In dem verfallenen Gemäuer lebt Familienoberhaupt Elizabeth Collins Stoddard alias Michelle Pfeiffer, die ihrerseits in der Neil-Gaiman-Verfilmung „Der Sternwanderer“ äußerst charismatisch eine Hexe spielte.
 
Mit im Haus leben die Psychologin Dr. Julia Hoffman (Helena Bonham Carter), welche die Probleme der Familie lösen soll, Elizabeths Bruder Roger (Jonny Lee Miller), Elizabeths Tochter Carolyn („Hugo“-Star Chloe Moretz) und Rogers zehnjähriger Sohn David Collins (Gulliver McGrath). Komplettiert wird die Bewohneranzahl durch einen Hausmeister und ein Kindermädchen, welche ebenso undurchsichtig sind, wie die Familie selbst. Inspirieren lassen hat sich Tim Burton von der gleichnamigen TV-Serie „Dark Shadows“, welche zwischen 1966 und 1971 ausgestrahlt wurde.
 
Es dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass im Mai ein optisch einzigartiges Gruseldrama in die Kinos kommt, schließlich hat Burton mit „Sleepy Hollow“, „Sweeney Todd“ oder „Corpse Bride“ bewiesen, dass er ein Händchen für Gothic-Grusel vom Feinsten hat. Die Kinokassen dürften nicht nur dank Depp, Pfeiffer und Bonham Carter klingeln – allein der Name Tim Burton lässt Millionen Kinoherzen höher schlagen. Und das 2012 gleich zweimal, denn mit „Frankenweenie“ bringt Burton noch seinen frühen Kurzfilm als abendfüllenden Animationsstreifen in die Kinos (11. Oktober 2012).
 
„Dark Shadows“.USA 2012. US-Kinostart: 11. Mai 2012. DeutscherKinostart: 10. Mai2012. Regie: Tum Burton. Darsteller: Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Helena Bonham Carter, Eva Green, Chloe Moretz

 
„Battleship“ offizieller Trailer
 
Mit einem Budget von 200 Millionen Dollar ausgestattet, ist „Battleship“ alles andere als ein kostengünstig produzierter Independent-Streifen, wie es Genrevertreter wie „District 9“, „Monsters“ oder „Skyline“ waren. Als menschliches Zugpferd soll sich Liam Neeson als Admiral eines Flottenverbands einer Armada aus außerirdischen Raumschiffen in den Weg stellen, welche urplötzlich im pazifischen Ozean auftauchen.
 
Die Fremdlinge wollen in dem Gewässer eine Energiequelle errichten und sind eigentlich nicht an einer Auseinandersetzung mit Menschen interessiert. Da es sich in „Battleship“ aber um eine Verfilmung des Hasbro-Spiels „Schiffe versenken“ (Englisch: „Battleship“) handelt, ist klar, dass einige Schiffe auf dem Meeresgrund landen werden. Damit die Zuschauer zu jeder Zeit wissen, wo sich die amerikanischen sowie die außerirdischen Schiffe befinden, wird die Geschichte aus den jeweils unterschiedlichen Sichtweisen erzählt.
 
Universal Pictures bringt den von Peter Berg („Hancock“) gedrehten Science-Fiction-Blockbuster ab April in die weltweiten Kinos. Damit das junge Zielpubilkum zahlreich in den Lichtspielhäusern erscheint, darf Popstar Rihanna mitmischen. Mit dabei sind auch Alexander Skarsgård („Melancholia“), Peter MacNicol („Ally Mc Beal“) und Taylor Kitsch, der mit „John Carter“ in einem weiteren Blockbuster zu sehen sein wird.
 
„Battleship“. USA 2012. US-Start: 18. Mai 2012. Deutscher Start: 12. April 2012. Regie: Peter Berg. Mit: Liam Neeson, Alexander Skarsgård, Taylor Kitsch, Rihanna, Peter MacNicol

 
„Total Recall“ offizieller Trailer 
Der Remake-Wahn Hollywoods hält an und zieht diesmal eine Neuverfilmung von „Total Recall – Die totale Erinnerung“ nach sich. Das Original gilt gemeinhin als einer von Arnold Schwarzeneggers besseren Filmen und stand jahrelang in Deutschland auf dem Index, bevor er 2011 nach einer Neuprüfung eine FSK-16-Freigabe erhielt – ungeschnitten. Dennoch hatte die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Science-Fiction-Autor Philip K. Dick viel Luft nach oben, die nun durch das von Len Wiseman („Underworld 1 und 2“) inszenierte Remake durchaus gefüllt werden könnte. Die Darstellerriege ist dem Original bereits jetzt weit überlegen: Colin Farrell, Kate Beckingsale, Ethan Hawke und Bill Nighy sollen schauspielerische Tiefe bieten.
 
Dass es auch in „Total Recall“ düster wird, dafür hat der Autor der Vorlage gesorgt, denn in der erneuten Verfilmung des Stoffes werden die Zuschauer ins Jahr 2084 versetzt. Eine Zeit nach dem Ende des dritten Weltkriegs, in welchem sich zwei verfeindete Regierungen gegenüberstehen. Mittlerweile hat die Menschheit auch den Mars bevölkert und die politischen Konflikte gleich mitgebracht.
 
Bauarbeiter Quaid (Colin Farrell) plagt sich auf der Erde derweil mit Träumen von einem anderen Planeten herum und sieht sich kurz darauf Angriffen auf sein Leben ausgesetzt. Er beginnt an sich zu zweifeln und ist mehr und mehr davon überzeugt, nicht der zu sein, der er zu sein glaubt. Klarheit kann ihm nur eine Reise zum roten Planeten verschaffen.
 
„Total Recall“.USA 2012. US-Kinostart: 3. August 2012. DeutscherKinostart: 16. August2012. Regie: Len Wiseman. Darsteller: Colin Farrell, Kate Beckingsale, Ethan Hawke, Billy Nighy
 
„Resident Evil: Retribution“ offizieller Trailer

Der Kampf gegen Zombies und die Umbrella Corporation nimmt kein Ende. In „Resident Evil: Retribution“ darf Milla Jovovich erneut ihre Beweglichkeit und den gekonnten Umgang mit Waffen demonstrieren, wenn ihr Ehemann Paul W. S. Anderson sie wieder ins Feld schickt. Als Alice schließt sie sich in der 90 Millionen Dollar teuren Produktion einer Widerstandsbewegung an, um ihren menschlichen und unmenschlichen Gegnern endgültig den Garaus zu machen. Mit Michelle Rodriguez kehrt zudem Jovovichs Verbündete aus dem ersten Teil zurück.
 
Nach dem überraschenden finanziellen Erfolg des direkten Vorgängers „Resident Evil: Afterlife“ (2010), der nicht zuletzt von den Mehreinnahmen aus der 3D-Verwertung profitierte, ist es nicht verwunderlich, dass die Filmreihe einen weiteren Ableger erhält. Allerdings darf bezweifelt werden, dass „Resident Evil: Retribution“ mehr erzählerische Tiefe und fordernde schauspielerische Leistungen als die Vorgänger bietet, denn das ausgegebene Budget muss wieder eingespielt werden. Grund genug für die Verantwortlichen, auf Nummer sicher zu gehen.
 
„Resident Evil: Retribution“.USA 2012.US-Kinostart: 14. September 2012. DeutscherKinostart: 20. September2012.Regie: Paul W. S. Anderson. Darsteller: Mila Jovovich, Michelle Rodriguez, Sienna Guillory, Kevin DurandTipps der Redaktion

 
„Woman In Black“ („Die Frau in Schwarz“) offizieller Trailer

Gibt es ein Leben nach „Harry Potter“? Für Daniel Radcliffe hängt zwar nicht seine gesamte weitere Karriere vom Erfolg seines Gruselstreifens „The Woman in Black“ ab, schließlich hat er sich im Theaterfach bereits etabliert und mit „Kill Your Darlings“ einen weiteren Kinofilm an Land gezogen. Dennoch muss Radcliffe beweisen, dass mehr als ein Zauberlehrling in ihm steckt. Diesmal übernimmt er die Rolle eines jungen Anwalts, den es in ein abgelegenes Dorf verschlägt. Schon bald muss er am eigenen Leib erfahren, dass in der kleinen Gemeinde mysteriöse Dinge vor sich gehen. Der Geist einer Frau soll sein Unwesen treiben und die Dorfbewohner in Angst und Schrecken versetzen. Bereits der Trailer setzt die Geschichte und Radcliffe in das richtige Licht und verspricht einen stilvollen, atmosphärischen Gothic-Gruselfilm, der nicht auf blutige Effekte, sondern im Geiste von „The Others“ oder „Das Waisenhaus“ vielmehr auf knisternde Spannung und wohldosierte Schreckmomente setzt. Der britische Regisseur James Watkins verfügt bereits über Erfahrung im Horror-Fach. Mit „Eden Lake“ hat er eine originelle und schockierende Mischung aus Sozialstudie und brutalem Horror in die Kinos gebracht, der für reichlich Gesprächsstoff sorgte und unter Fans bereits Kultstatus genießt.
 
„Die Frau in Schwarz“ („The Woman In Black“). UK 2012. UK-Kinostart: 10. Februar 2012. DeutscherKinostart: 29. März2012. Regie: James Watkins. Darsteller: Daniel Radcliffe, Sophie Stuckey, Roger Allam, Jessica Raine
 
 
„The Raven“ offizieller Trailer

Kultstatus genießt auch der amerikanische Autor Edgar Allan Poe, der mit seinem literarischen Werk das Horror-Genre maßgeblich beeinflusste und definierte. Beeindruckt von Poe ist ebenfalls Regisseur James McTeigue, weshalb er sich in „The Raven“ den letzten Tagen des Schriftstellers widmet, es mit der Realität aber nicht allzu ernst nimmt, sondern sich inhaltlich mit dem Schaffen Poes verbündet. Gespielt von John Cusack begibt sich Poe auf die Jagd nach einem Serienmörder, der sich für seine Morde von den Geschichte des Schriftstellers inspirieren lässt. Das McTeigue anspruchsvolles Popcornkino drehen kann, hat er bereits mit „V für Vendetta“ bewiesen. Und mit dem gruselerfahrenen Cusack („Identity“, „Zimmer 1408“) hat er ohnehin ein schauspielerisches As im Ärmel.
 
„The Raven“. USA 2012. US-Kinostart: 27. April 2012. DeutscherKinostart: 24. Mai2012. Regie: James McTeigue. Darsteller: John Cusack, Alice Eve, Luke Evans, Brendan Gleeson
 
„Silent Hill: Revelation“

Spiele-Verfilmungen werden von den Fans der Vorlagen mindestens genauso argwöhnisch beäugt wie Romanverfilmungen. Nur selten gelingt es einem Regisseur, aus dem Spielestoff einen ansprechenden Kinostreifen zu inszenieren. Christophe Gans‘ „Silent Hill“ bildete 2006 eine Ausnahme. Mit viel Geschick sorgte er dafür, dass die Geschichte um eine Frau, die in einer verlassenen Stadt ihre verschwundene Tochter sucht, auch auf der Leinwand funktionierte. Der in Dauernebel gehüllte vereinsamte Ort, dämonische Ausgeburten der Hölle, klaustrophobische Momente und ein mysteriöser Kult sorgten dafür, dass sich Filmfreunde auch ohne Spielevorkenntnisse gruselten und ein atmosphärisch dichtes Gegenstück zum eher actionorientierten „Resident Evil“ bekamen. Lange mussten die Fans auf einen Nachfolger warten, doch 2012 soll es soweit sein. Mit „Silent Hill: Revelation“ steht das Sequel in den Startlöchern, welches auf dem dritten Teil der Spieleserie basiert.
 
Diesmal sitzt statt Gans allerdings Michael J. Bassett im Regiestuhl. Bassett hat darüber hinaus das Drehbuch geschrieben. Eine Rückkehr feiern hingegen die Schauspieler Sean Bean, Radha Mitchell und Deborah Kara Unger. Ergänzt wird das Ensemble durch Carrie-Anne Moss und Malcolm McDowell. In „Silent Hill: Revelation“ sind Heather Mason, die im ersten Teil verschwundene Tochter, und ihr Vater auf der Flucht vor den dunklen Kräften, die ihnen vor Jahren zugesetzt hatten. Nachdem ihr Vater verschwindet, muss sie sich Heather allerdings ihren Ängsten stellen und eine dämonische Welt betreten, aus der es möglicherweise kein Entkommen mehr geben wird. Im Übrigen – Ja, Pyramid-Head wird zurückkehren.
 
„Silent Hill: Revelation“. USA 2012.US-Kinostart: offen. DeutscherKinostart: offen.Regie: Michael J. Bassett Darsteller: Sean Bean, Radha Mitchell, Deborah Kara Unger, Carrie-Ann Moss, Malcolm McDowell, Adelaide Clemens

 
„Byzantium

1994 erschuf Neil Jordan mit „Interview mit einem Vampir“ einen der eindrucksvollsten Vertreter des Blutsauger-Genres. Fast 20 Jahre später kehrt er mit „Byzantium“ zur Vampir-Thematik zurück. Einst der damals 12-jährigen Kirsten Dunst zum erfolgreichen Karrierestart verholfen, hat sich der Regisseur diesmal das Talent von Saoirse Ronan („Abbitte“, „In meinem Himmel“) gesichert. Die vielseitige Jungdarstellerin spielt die 200 Jahre alte blutsaugende Tochter von Vampirin Clara, dargestellt von Gemma Arterton („Prince Of Persia“). Die beiden treiben in einem abgelegenen britischen Städtchen ihr Unwesen und sorgen für jede Menge Blutverlust unter den Bewohnern. „Byzantium“ basiert auf einem Theaterstück und wird produziert von Stephen Woolley („Pakt der Wölfe“, „Interview mit einem Vampir“), einem langjährigen Wegbegleiter Jordans. Um ihre Rolle möglichst authentisch zu verkörpern, ließ sich Ronan nicht davon abbringen, Klavierspielen zu lernen. Immerhin verkörpert sie im Film eine Pianistin. Gedreht wird der Film in Irland.
 
„Byzantum“.USA 2012.US-Kinostart: offen. DeutscherKinostart: offen.Regie: Neil Jordan. Darsteller: Saoirse Ronan, Gemma Arterton, Johnny Lee Miller, Sam Riley
 
„ParaNorman“

Dass Animationsfilme mehr zu bieten haben als kindgerechten Spaß für die ganze Familie, haben in den letzten Jahren bereits die Vertreter „9“, „Coraline“ oder „Mary & Max, oder – Schrumpfen Schafe, wenn es regnet“ bewiesen. Diesmal stellt sich in „ParaNorman“ der von seinen Mitmenschen nicht verstanden gefühlte Norman in den Weg von Geistern, Zombies und Erwachsenen, um seine Stadt vor einem jahrhundertealten Fluch zu retten. Da erscheint es nur hilfreich, dass der Junge in der Lage ist, mit Toten zu sprechen. Gedreht wurde der Animationsfilm im Stop-Motion-Verfahren, wie beispielsweise auch „Coraline“ oder die „Wallace und Gromit“-Abenteuer, verzichtet also auf CGI. Die beiden Köpfe hinter „ParaNorman“ brachten schon Neil Gaimans Roman „Coraline“ ins Kino.
 
„ParaNorman“.USA 2012.US-Kinostart:17. August 2012. DeutscherKinostart: 23. August 2012.Regie: Chris Butler, Sam Fell. Darsteller: Anna Kendrick, Leslie Mann, John Goodman, Casey Affleck
 
„Red Lights“

Wenn Sigourney Weaver und Cillian Murphy als zwei ausgewiesene Experten auf dem Gebiet von paranormalen Aktivitäten ein von Robert De Niro gespieltes weltbekanntes Medium als Betrüger entlarven wollen und dabei „Buried“-Regisseur Rodrigo Cortes die Fäden in der Hand hält, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Wann genau der übernatürliche Thriller in die deutschen Kinos kommt, steht zwar noch nicht fest, aber ab Sommer sollte mit dem Streifen zu rechnen sein.
 
„Red Lights“.Spanien, USA 2012.US-Kinostart: 20. Januar (Sundance-Festival). Spanischer Kinostart 2. März 2012. DeutscherKinostart: offen.Regie: Rodrigo Cortés. Darsteller: Sigourney Weaver, Cillian Murphy, Robert De Niro, Elizabeth Olsen
 
„Looper“
 
Joseph Gordon-Levitt ist einer der derzeit gefragtesten Jungdarsteller Hollywoods und das mit Recht. Im Drama „Mysterious Skin“ hinterließ er als Stricher einen bleibenden Eindruck. Im Indie-Hit „500 Days Of Summer“ zeigte er seine schauspielerische Breite und in Christopher Nolans Blockbuster „Inception“ gehörte er zum Team von Leonardo DiCaprio. 2012 steht mit „Looper“ eine neue Science-Fiction-Produktion mit Gordon-Levitt an, diesmal an der Seite von Bruce Willis, Jeff Daniels und Emily Blunt. Allesamt finden sich in einer Realität wieder, in der Zeitreisen zwar möglich aber nicht erlaubt sind. Das interessiert Profikiller Joe (Jason Gordon-Levitt) allerdings wenig. Er schickt sich aus der 30 Jahre entfernten Zukunft seine nächsten Opfer zu. Dummerweise entpuppt sich eines von ihnen als sein von Bruce Willis verkörpertes zukünftiges Ich – und das will nicht klein beigeben …
 
„Looper“. USA2012.US-Kinostart: 28. September 2012. DeutscherKinostart: 11. Oktober 2012.Regie: Rian Johnson. Darsteller: Jason Gordon-Levitt, Bruce Willis, Emily Blunt, Jeff Daniels, Piper PeraboWas kommt noch?

Horrorfans kommen in diesem Jahr mit dem Splatterspaß „Hatchet 3„, dem Slasher „Halloween 3D“ (Oktober 2012), der Rob Zombies „Halloween 2“ folgen soll, und der Geistersaga „Paranormal Acitvity 4“ (18. Oktober) auf ihre Kosten. Außerdem soll ein Sequel von „Wolfman“ folgen, allerdings unter neuem Namen („Werewolf“) und als Direct-to-Videov-Veröffentlichung. Mit Benzin neu gefüllt wird auch „The Texas Chainsaw Massacre„, welcher im Oktober in 3D in den US-Kinos startet.
 
Rob Zombie selbst wird mit „The Lords Of Salem“ wieder als Regisseur aktiv und lässt 300 Jahre alte Hexen auf die Bewohner des Städtchens Salem los. Mit dabei ist wieder Sheri Moon Zombie, die Gattin des Multitalents. Nachdem „Total Recall“ eine Erfrischungskur erhält, wird mit „Dredd“ (27. September 2012) ein weiterer Science-Fiction-Streifen neu belebt. Einst von Sylvester Stallone verkörpert, geht nun Karl Urban als Judge Dredd auf Verbrecherjagd und vereint dabei als Polizist, Gericht und Urteilsprecher alle Staatsgewalten in einer Person. Gemeinsam mit seiner sich in der Ausbildung befindenden Partnerin Madeline (Lena Headey, „Game Of Thrones“) will er einer Gang auf die Schliche kommen, die eine realitätsverändernde Droge verkauft.
 
Überraschend auf Platz ein der US-Kinocharts gelandet, will der Exorzismus-Horrorstreifen „The Devil Inside“ ab 1. März auch deutsche Kinobesucher erschrecken. Horror-Urgestein Tobe Hopper („The Texas Chainsaw Massacre“) kehrt mit „Djinn“ zurück und der Alien-Streifen „Skyline“ bekommt ebenfalls einen Nachfolger. Die besonders gern an Badefreudigen knabbernden Piranhas kehren in „Piranha 3DD“ (sic!) nach der Wiederbelebung durch Alexandre Aja ebenfalls zurück, natürlich in drei Dimensionen.
 
Für viel Wirbel sorgt derzeit „Iron Sky“ (5.April 2012), in welchem sich Nazis auf dem Mond verschanzen, um ihre erneute Machtübernahme zu planen. Die Science-Fiction-Komödie, die auf der Berlinale ihre Premiere feiern wird, soll am 20. April in den Kinos anlaufen. Regisseur Timo Vuorensola hatte mit der Parodie „Star Wreck“ bereits für Aufsehen gesorgt. Ebenfalls für Vorfreude sorgt „Cabin In The Woods“ (14. Juni 2012) mit Richard Jenkins.
 
Auch die griechische Götterwelt wird auf der Kinoleinwand lebendig. Nachdem das Remake von „Kampf der Titanen“ überraschend viele Zuschauer in die Kinos lockte, gab Warner erwartungsgemäß grünes Licht für den Nachfolger „Zorn der Titanen“ (29. März), in welchem unter anderem Liam Neeson als Zeus, Sam Worthington als Perseus und Ralph Fiennes als Hades zurückkehren. Perseus begibt sich in dem Sequel auf die Suche nach seinem göttlichen Vater Zeus, welcher in der Unterwelt von seinem Sohn Ares und seinem Bruder Hades gefangen gehalten wird.
 
In der kommenden Woche dreht sich bei der Kinovorschau von DIGITALFERNSEHEN.de alles um Animationsfilme und Komödien. Mehr Details über die kommenden Kinohighlights des Jahres finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe 2/2012 des BLU-RAY MAGAZIN.
 
Update: 7. Februar 2012 9.50 Uhr: „Battleship“ wurde nicht vergessen, sondern versehentlich beim Redigieren versenkt. Nun ist es aber wieder aufgetaucht.Thema des Monats: Kino-Highlights 2012
Thema des Monats im Überblick
[Rayk Hoppe]

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4 Kommentare im Forum
  1. AW: Thema des Monats: Die Kino-Highlights 2012 - SciFi und Horror Mein Kinoprogramm: - Battleship, hoffentlich kein Pearl Harbor-Verschnitt (Trailer streuen Zweifel) - Prometheus, mal schaun was der Alien-Altmeister auf die Leinwand zaubert - John Carter, schon wegen dem hohen Budget, einem gewissen StarWars-Touch und 3D - Men In Black III, wegen Tom Lee Jones - Resident Evil: Retribution, wegen Milla und Afterlife und 3D - Iron Sky, Lachen muss auch mal sein
  2. AW: Thema des Monats: Die Kino-Highlights 2012 - SciFi und Horror Meine Favoriten The Darkest Hour ~ Sci-Fi-Horror über feurige Aliens Kampf der Titanen II Battleship Der Diktator ~ Komödie mit Borat Men in Black III 3DD Jack, the Giant Killer Total Recall Remake
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