Es ist seine erste Hauptrolle seit zehn Jahren: Arnold Schwarzenegger ist zurück. Im neuen Film „The Last Stand“ ballert er als alternder Dorfsheriff durch die Gegend, als wäre er nie von der Leinwand weg gewesen.
„I’ll be back“ versprach Arnold Schwarzenegger als „Terminator“. Es ist sein wohl berühmtester Satz und er selbst wurde nicht müde, ihn immer wieder zu zitieren. Jetzt macht „Arnie“ sein Versprechen wahr. Kaliforniens Ex-Gouverneur feiert sein großes Kino-Comeback – nach rund einem Jahrzehnt weitgehender Leinwand-Pause hat der inzwischen 65 Jahre alte Schwarzenegger wieder einen neuen großen Kinofilm mit dem Titel „The Last Stand“.
In den zehn Jahren seit Schwarzeneggers letzter großer Hauptrolle in „Terminator 3“ ist viel passiert. Der Ex-Bodybuilder hat Kalifornien regiert, sich für den Umweltschutz eingesetzt, seine Memoiren geschrieben und mit einer folgenreichen Affäre und einem unehelichen Sohn Schlagzeilen gemacht. Mit „The Last Stand“ will er wohl vor allem eins zeigen, wie er bei der Premiere in Köln sagte: „Ich bin immer noch in Form.“
Und so tut er in seinem neuen Film das, was er als Schauspieler immer am besten konnte: Er ballert wild herum. Schwarzenegger spielt den alternden Dorfsheriff Ray Owens in dem kleinen Ort Sommerton, in dem eigentlich bis auf einen Falschparker nicht viel los ist. Dann aber will ein flüchtiger mexikanischer Drogenboss ausgerechnet dort die Grenze überqueren. Der ist in dem schnellsten Auto der Welt unterwegs und mäht gnadenlos alles nieder, was ihm in die Quere kommt.
FBI und Sondereinsatzkommandos sind machtlos, alles hängt am Dorfsheriff und seinem zusammengewürfelten Haufen aus echten Polizisten und solchen, die kurzfristig dazu gemacht werden. Darunter ist auch Waffennarr Lewis Dinkum (sehr lustig: „Jackass“ Johnny Knoxville). Arnie und seine Crew müssen die Sache zu Ende bringen – ein Himmelfahrtskommando, so scheint es.
Der koreanische Regisseur Kim Jee-woon setzt den alternden Kino- und Polit-Star mit seinem Hollywood-Debüt gekonnt, mit knallharter Action, Humor, Seitenhieben und Ironie in Szene. Er lässt ihn als eigentlich wortkargen Sheriff vor seinem jungen Kollegen über die alten Zeiten schwadronieren: L.A., ja, das habe ihn früher auch gereizt. Im Alter aber seien die Prioritäten andere. Er lässt ihn durch eine Glastür in ein Café krachen und auf die Frage, wie er sich fühlt, schlicht antworten: „Alt.“ Bösewicht Cortez wirft der gebürtige Österreicher als Sheriff Owens vor, er beschädige das Image von „uns Einwanderern“.
So unterhaltsam die Geschichte und die völlig überzogenen Baller-Szenen auch sind, bei der derzeitigen Waffendiskussion in den USA bleibt ein fader Beigeschmack. Die zweite Hauptrolle neben Schwarzenegger spielen nämlich Waffen in jeder Form und Größe, liebevoll gepflegt von Waffennarr Lewis (Knoxville). Wenn der seine Lieblingsknarre mit seligem Blick anschaut, bleibt das Lachen doch das ein oder andere Mal im Halse stecken.Kinokritiken im Überblick
[Britta Schultejans/fm]
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