„The Drop“: Zum letzten Mal James Gandolfini

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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„The Drop – Bargeld“, ein düsterer New Yorker Unterweltkrimi – atmosphärisch dicht und hervorragend. Es war der letzte Film von „Sopranos“-Ikone James Gandolfini. Tom Hardy und Noomi Rapace machen die famose Besetzung perfekt.

Der Krimi „The Drop – Bargeld“ spielt in der düsteren Unterwelt des New Yorker Stadtteils Brooklyn. Hier hat die tschetschenische Mafia viele Geschäfte in der Hand. Auch die alte Kneipe von Cousin Marv wird von Gangstern für illegale „Drops“, eine Art schmutzige Geldwäsche, benutzt. An ausgewählten Abenden liefern Unterweltkuriere heimlich Bargeld ab, andere holen die prallen Dollar-Umschläge später ab. Nach einem Raubüberfall auf die Bar sinnt die Mafia auf Rache.
 
US-Autor Dennis Lehane, der schon die Vorlagen für die  Verbrecherdramen „Mystic River“, „Gone, Baby, Gone“ und „Shutter Island“ lieferte, fesselt wieder mit einer finsteren, atmosphärisch dichten amerikanischen Geschichte. Doch ausgerechnet ein hochkarätiges Team aus Europa setzt seine Vorlage für die Leinwand um.

Der belgische Regisseur Michaël R. Roskam bewies schon mit dem Rinderzuchtkrimi „Bullhead“ (2011) um illegalen Hormonhandel ein Gespür für brutale Unterwelt-Verstrickungen. Doch am Ende ging es um Freundschaft, Rache und Menschen, die in ein fatales Ende getrieben werden. Der Krimi mit Tiefgang wurde für den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert. Auch „The Drop“ ist nur vordergründig ein Gangsterfilm.
 
Roskams belgischer „Bullhead“-Hauptdarsteller Matthias Schoenaerts („Der Geschmack von Rost und Knochen“) schafft nun spielend den Sprung nach Brooklyn. In „The Drop“ sorgt er als psychopathischer Kleinkrimineller für Gänsehaut.
 
Sein Gegenspieler ist der britische Schauspieler Tom Hardy, der als Batman-Gegner in „The Dark Knight Rises“ bekannt wurde und mit dem fesselnden Ein-Mann-Drama „No Turning Back“ endgültig zum Star wurde. Auch in „The Drop“ stellt er mit wenigen Worten und Gesten eine enorme Intensität her. Hardy verwandelt sich in den einsamen, schüchternen Bartender Bob, der für seinen Cousin Marv arbeitet. Meist steht er ruhig, fast abgestumpft, hinter den Tresen, die Angst vor der Mafia lässt er sich kaum anmerken, doch als Zuschauer zittert man mit.
 
In dem Verbrechermilieu findet Bob bei der undurchsichtigen Nachbarin Nadia Zuflucht. Gespielt wird sie von dem schwedischen Star Noomi Rapace („Verblendung“). Über einen misshandelten Welpen in einer Mülltonne kommen sich die beiden näher.
 

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Neben dem europäischen Ensemble brilliert James Gandolfini in seiner letzten Rolle. Der „Sopranos“-Star war im Sommer 2013 nach Ende der Dreharbeiten während einer Urlaubsreise einem Herzinfarkt erlegen. Spielte er in der Mafia-Serie „The Sopranos“ einen mächtigen Mafiaboss, der unter Panikattacken leidet, so wird er in „The Drop“ vom organisierten Verbrechen unter Druck gesetzt.
 
Die Mafia hat längst seine Kneipe übernommen. Doch Cousin Marv (Gandolfini) ist selbst ein abgebrühter Ganove. Eine blutige, abgehackte Hand in einer Plastiktüte neben den Mülltonnen hinter seiner Kneipe bringt ihn kaum aus der Ruhe. Man ahnt, dass Marv eigene Ziele verfolgt. Für „Sopranos“-Fans ist es ein Muss, Gandolfini zum letzten Mal in Hochform zu sehen.
 
„The Drop“ hat mehr Facetten als ein reiner Action-Krimi. Die Charaktere sind vielschichtig und gehen tiefer. Bis zum Ende mit überraschenden Wendungen ist vieles undurchsichtig. Roskams europäische Handschrift in Brooklyns finsterer Unterwelt garantiert spannenden Tiefgang.Kinokritiken im Überblick
[Barbara Munker/chp]

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