Für Steven Spielberg („E.T.“) hat sich die Suche nach der eigenen Familiengeschichte für seinen Film „The Fabelmans“ als „beängstigende Erfahrung“ erwiesen, die manchmal „sehr, sehr schwer zu bewältigen“ war.
Das sagte der US-Regisseur am Sonntag (Ortszeit) während einer Pressekonferenz beim 47. Toronto International Film Festival (TIFF). Sein bisher persönlichstes Werk hatte am Vorabend unter tosendem Applaus in Toronto Weltpremiere gefeiert.
„The Fabelmans“ greift weitgehend auf die Kindheit des 75-jährigen Filmemachers zurück sowie auf die Geschichte seiner Eltern, die von Michelle Williams und Paul Dano gespielt werden. Der Film erzählt die Geschichte von Sam „Sammy“ Fabelman, einem Jungen, der sich in das Kino verliebt, aber mit familiären Turbulenzen zu kämpfen hat, um seinen Traum zu verwirklichen. Spielberg sagte bei der Pressekonferenz, dass er sich die Entstehung des Films viel einfacher vorgestellt hatte.
„Es wurde aber eine sehr beängstigende Erfahrung, weil ich versuchte, in einer halb-autobiografischen Art und Weise diese großen Erinnerungen zu rekonstruieren. Und zwar nicht nur meines eigenen Lebens, sondern auch des Lebens meiner drei Schwestern, meiner Mutter und meines Vaters, die nicht mehr unter uns weilen“, sagte Spielberg. „Die Verantwortung, die sich daraus ergab, wurde immer größer.“
„Mir wurde schnell klar, dass es keine Distanz zwischen mir und dieser Erfahrung gibt. Ich war nicht in der Lage, eine Kamera so zu platzieren, wie es Sammy gelingt, eine Kamera zwischen sich und die schrecklichen, realistischen Dinge zu platzieren, die ihm widerfahren“, sagte Spielberg. „Ich konnte bisher immer eine Kamera zwischen mich und die Realität stellen, um mich selbst zu schützen. Das konnte ich bei dieser Geschichte nicht tun.“
Text: dpa/ Redaktion: JN