Die Suche nach einem Filmstudio für die Videospieladaption „Assassin’s Creed“ ist für den Spielehersteller Ubisoft alles andere als einfach gewesen. Als eines der ersten gab Steven Spielbergs Schmiede Dreamworks dem Projekt einen Korb. Nun kommen die Gründe ans Licht: Ubisofts Anforderungen waren zu hoch.
Die Forderungen der Softwareschmiede sorgen für große Unruhe unter Hollywoods Filmemachern. Wie das Internetportal „Vulture“ erklärte, will Ubisoft nahezu die ganze Kontrolle über den Film und bei der Entscheidung über Budget, Regisseur, Darsteller und Drehbuch das letzte Wort haben. Das schließt auch den Starttermin der Videospielverfilmung mit ein. Zwar stehe mit Sony mittlerweile ein Studio kurz vor Vertragsabschluss, jedoch hätten bereits mehrere Filmschmieden abgesagt. So auch die von Steven Spielberg geführten Dreamworks.
Insider sind angesichts der Forderungen perplex. Nicht einmal ein Regisseur vom Kaliber eines Steven Spielberg würde einen solchen Vertrag erhalten. In seiner Rolle als Studiochef von Dreamworks würde Spielberg auch unter keinen Umständen so viel Kontrolle über seinen Film abgeben, hieß es.
Ein Studiochef, der aus dem Rennen um die Verfilmung ausgestiegen war, erklärte, dass Ubisoft die Möglichkeit haben will, zu jeder Zeit den Stecker zu ziehen. In den Augen der meisten Studiobosse sei der Gedanke, dass ein Videospielunternehmen einem Filmstudio sagen will, wie es seinen Film zu drehen habe, „lächerlich“. Zwar könne er verstehen, warum Ubisoft sich so schützend über sein Milliardenprodukt werfe, dennoch seien sie keine Filmemacher. Die akteullen vertraglichen Bedingungen würden die Fähigkeiten eines Filmstudios nicht genügen würdigen. Mit einer solchen Haltung könne nur ein schlechter Film entstehen.
Sony könne Ubisoft hingegen verstehen, immerhin würde der Hersteller einen Großteil seines Eigenkapitals in die Verfilmung stecken. Damit würde Sony im Vergleich mit anderen Produktionen nur geringen finanziellen Aufwand betreiben müssen. Die letzte Verfilmung einen Ubisoft-Spiels, „Prince Of Persia“, blieb hinter den Erwartungen zurück. Während der Softwareanbieter die Schuld im zu geringen Einfluss auf das damalige Filmstudio Disney suchte, entgegneten Disney-Insider, dass Ubisoft über zu viel Kontrolle verfügt hätte. [rh]
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