Andrew Garfield kann schon länger als Hollywoods neuer Geheimtipp gelten. Als neuer „Spider-Man“ ist er seit dem 28. Juni in seiner ersten echten Blockbuster-Rolle zu sehen. Im Interview spricht der 27-Jährige über seine Filmfigur, die Teenager-Zeit und die sich wandelnden Rollenbilder von Männern und Frauen.
In Filmen wie „Von Löwen und Lämmern“ und „The Social Network“ konnte der britisch-amerikanische Schauspieler bereits sein Talent beweisen. Sein neuster Kinofilm „The Amazing Spider-Man“ (Kinostart 28. Juni) könnte für Andrew Garfield der Große Durchbruch sein.
Erzählt wird, wie aus dem Schüler und Außenseiter Peter Parker der legendäre Superheld wird. Das Filmteam ist gerade auf Tour durch acht Länder. Beim Interview in Berlin wirkt der Schauspieler für einen Superhelden erstaunlich schmal. Und er ist kein Macho, wie sich zeigt.
Was fasziniert Sie an der Figur Spider-Man?
Andrew Garfield: Ich mag sehr, wofür er steht – so viele Dinge: Er ist eine mythologische Figur, ein Symbol, das man am Leben halten sollte. Weil er für Hoffnung steht, sich gegenseitig zu schützen, Menschlichkeit und dafür, wie man Macht positiv einsetzen kann, wenn sie in den richtigen Händen ist. Er setzt sich für Außenseiter ein und kämpft für die Schutzlosen. Das ist ein schönes Vorbild für Kinder.
Was haben Sie selbst am meisten daran gehasst, ein Teenager zu sein?
Garfield: Es war einfach ein ziemlicher Mist, Teenager zu sein. Die Hormone – weil man da nicht weiß, was sie sind – man denkt, man wird verrückt. Das ist hart. Und Liebe ist eine furchterregende Sache, wenn man in dem Alter ist. Da kann einem das Herz brechen, das ist mir sicher ein paar Mal passiert. Aber jetzt schaue ich glücklich zurück, weil es vorbei ist und ich es romantisieren kann. Und ich hatte eine Chance, wieder Teenager zu sein – dieses Mal als Spider-Man, eine Fantasie, die sich erfüllt … Das war wohl das letzte Mal, dass ich einen Teenager spielen konnte.
Haben Sie jenes berühmte Foto zum Vorsprechen mitgebracht, auf dem Sie als Dreijähriger zu Halloween im Spider-Man-Kostüm stecken?
Garfield: Nein. Mein Vater hat es mir geschickt, und ich habe es aus Spaß an meine Agenten geschickt. Und die haben es natürlich an das Studio gegeben, als Versuch, etwas Geld zu machen.
Wie sehr hat sich Ihr Leben verändert, können Sie noch einfach so auf die Straße gehen?
Garfield: Ja, jetzt ist alles in Ordnung – wir sprechen uns nach Juli.
Denken Sie, schüchterne Männer sind attraktiver?
Garfield: Jaaaa (lacht) … Die Welt ändert sich – und die Idee, was ein Mann oder was eine Frau ist, ändert sich. Diese Art von Entwicklung ist ziemlich gut. Ich persönlich finde, Frauen sollten die Welt regieren. Ich denke, Männer sind Idioten, mich eingeschlossen.
Vielen Dank für das Gespräch!INTERVIEWs im Überblick
[Interview von Caroline Bock/ps]
Bildquelle:
- Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com