Netflix will im nächsten Jahr 80 eigenproduzierte Filme an den Start bringen. Das ist mehr als die großen Hollywoodstudios liefern.
Für Netflix geht es weiter aufwärts. In den letzten drei Monaten konnte der Streaming-Anbieter 5 Millionen neue Abonnenten gewinnen. Somit hat er nun 109,3 Millionen zahlende Kunden und diese Zahl wächst.
Der Grund für dieses Wachstum ist simple: Kein Konkurrent kann zurzeit so viel qualitativ hochwertigen Inhalt zu diesem Preis bieten. 2017 liefen auf Netflix 20 neue, eigenproduzierte Serien. Bis zum Jahresende kommen 50 selbstproduzierte Filme dazu.
Doch Netflix ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Es investiert weiter in die Zukunft. So wird 2018 alle 4,5 Tage ein neuer, selbstproduzierter Film ins Programm kommen. Das entspricht 80 Filmtiteln insgesamt. Bereits 2017 hat der Streaming-Anbieter 6 Milliarden US-Dollar in seine Inhalte investiert. Im nächsten Jahr wird diese Summe auf 7 bis 8 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Wem 80 Filmproduktionen gering erscheinen, dem seien die Zahlen von Time Warner, Sony und Co. genannt. Time Warner produzierte im vergangenen Jahr 35 neue Filme. Bei Sony und Lions Gate waren es 27. Damit überholt der Streaminganbieter die großen Hollywoodstudios deutlich.
Zwar war und ist Netflix vor allem für seine Serien berühmt, doch Reed Hastings, der Co-Gründer und Geschäftsführer von Netflix, will nun das traditionelle Kino aufmischen. Eigene Blockbuster sollen das Programm schmücken. Ein Beispiel ist die im Dezember erscheinende 90-Millionen-Dollar-Produktion „Bright“ mit Will Smith. Stars wie Robert Redford oder Dustin Hoffman sind bereits in Netflix-Eigenproduktionen zu sehen.
Da stellt sich unweigerlich die Frage, ob Streaming das normale Kino ersetzen wird. Allerdings wurde das schon beim VHS-Boom in den 1980ern gedacht. Wahrscheinlicher ist, dass sich das klassische Kino und Streaming-Anbieter ergänzen werden. Immerhin gehen die meisten Menschen ja nicht ausschließlich wegen eines Films ins Kino. Das Ambiente des Kinobesuchs ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Und das gibt es zu Hause vor dem TV nicht.
[tk]
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