Die Zahlen sind richtig mies. „Tschiller: Off Duty“ ist ein echter Kino-Flop. Unser Kolumnist stellt sich daher die Frage, ob ein „Tatort“ im Kino überhaupt funktionieren kann.
Hat man es kommen sehen? Nicht wenige Beobachter würden diese Frage wohl mit „Ja“ beantworten. Der Kino-„Tatort“ „Tschiller: Off Duty“ ist total gefloppt. Auch an diesem Wochenende lief es ganz und gar nicht. Nur 67.000 Zuschauer haben sich den Streifen angeschaut, wie „Blickpunkt Film“ berichtet.
Über die Gründe lässt sich streiten. Til Schweiger polarisiert zwar, ist aber gerade im Kino mit seinen Filmen meist erfolgreich. Liegt es also an der Qualität des „Tatort“? Möglich, aber auch kein zwingendes Argument. Zumal die Schweiger-„Tatorte“ der ARD ordentliche Quoten bescherten.
Ich würde eher in eine andere Richtung denken. Eignet sich der „Tatort“ überhaupt für das Kino? Fakt ist doch: Der „Tatort“ hat seinen regelmäßigen Termin am Sonntagabend in der ARD. Dort werden Woche für Woche großartige Quoten erzielt. Gerade im Fernsehen ist eine gewisse Routine wichtig. Wer Sonntagabend die ARD einschaltet, der wird zumeist vom „Tatort“ in Empfang genommen.
Die Schwierigkeit ist also, reguläre „Tatort“-Zuschauer ins Kino zu bewegen. Mir fallen ehrlich gesagt kaum Gründe ein, für einen „Tatort“ ins Kino zu gehen, zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen. Nicht, weil mich der Film nicht interessiert, sondern weil ich den „Tatort“ im Fernsehen gewohnt bin.
Für wirklich interessant halte ich aber den Gedanken, ob ein Kino-„Tatort“ mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl erfolgreich wäre. Grundsätzlich glaube ich schon, dass dieser mehr Menschen ins Kino ziehen würde als der mit Til Schweiger. Einfach, weil Prahl und Liefers in ihren Paraderollen äußerst beliebt sind, aber auch, weil beide den originalen „Tatort“ verkörpern. Und doch wäre es wohl auch kein Kassenschlager.
Der „Tatort“ bietet zwar gute Unterhaltung, aber auch genug Gründe, seine Geldbörse zu öffnen? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten[Eine Kolumne von Florian Hellmuth]
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