Der Starttermin für das 25. James-Bond-Spektakel steht fest. Wer den Geheimagenten spielt, ist noch offen. Britische und US-amerikanische Medien gehen allerdings davon aus, dass Daniel Craig als 007 zurückkehrt. Eine große Überraschung wäre das nicht.
Zweimal kehrte Ur-Bond Sean Connery als 007 auf die Leinwand zurück, nachdem er eigentlich angekündigt hatte, den Geheimagenten nie wieder zu spielen. Der Titel seines letzten James-Bond-Abenteuers, das nicht zur offiziellen Filmreihe zählt, lautete augenzwinkernd „Sag niemals nie“. Die Anzeichen verdichten sich, dass auch der sechste Bond-Darsteller Daniel Craig ein für Viele unerwartetes Comeback gibt. Doch er selbst hat das nie ausgeschlossen.
Britische und amerikanische Medien berichteten in dieser Woche, der 49-Jährige werde – nach den Filmen „Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“, „Skyfall“ und „Spectre“ – auch im 25. Bond-Abenteuer die Hauptrolle übernehmen. Offiziell bestätigt ist das nicht. Die Produktionsfirmen Metro-Goldwyn-Mayer und Eon Productions hatten am Montag angekündigt, der Film werde am 8. November 2019 in den US-amerikanischen Kinos starten. Zur Besetzung machten sie noch keine Angaben.
Das Boulevard-Blatt „Mirror“ will schon vor einigen Wochen erfahren haben, dass Craig weitermacht, und spekulierte zudem, dass Adele nach „Skyfall“ erneut das Titellied singen werde. Die „New York Times“ vermeldete am Montag sogar, es sei „beschlossene Sache“, dass Craig zum fünften Mal den berühmten Geheimagenten spielt. Die Zeitung berief sich auf zwei Insider, die nicht näher genannt werden wollten. Nach Informationen des Senders BBC hat Craig bisher noch keinen Vertrag unterschrieben.
Trotz eines angeblichen Angebots von umgerechnet rund 90 Millionen Euro entstand der öffentliche Eindruck, Craig habe keine Lust mehr auf 007. Grund dafür war vor allem ein Interview, dass der Schauspieler dem Magazin „Time Out“ schon im Jahr 2015 gegeben hatte, unmittelbar nach den für ihn offenbar sehr anstrengenden Dreharbeiten zu „Spectre“. Ob er sich vorstellen könne, einen weiteren Bond-Film zu machen, wurde Craig gefragt. „Jetzt? Lieber zerbreche ich dieses Glas und schneide mir die Pulsadern auf“, scherzte er damals.
Dieser nicht ganz ernst gemeinte Satz, den Craig später auf seine Erschöpfung zurückführte, ging seitdem um die Welt. Dabei hatte sich der Darsteller nicht mal endgültig festgelegt. Auf die Frage, ob er Bond wirklich hinter sich lassen wollte, sagte er: „Ich hab noch nicht drüber nachgedacht.“ Trotzdem dauerte es nicht lang, und die öffentliche Suche nach seinem möglichen Nachfolger war in vollem Gange.
Internationale Medien brachten immer neue Kandidaten hervor. Idris Elba („Prometheus“) war als erster dunkelhäutiger Bond im Gespräch. Die südafrikanische Schauspielerin Charlize Theron, aktuell als Geheimagentin in „Atomic Blonde“ im Kino zu sehen, wurde als mögliche Jane Bond gehandelt. Gerüchte dieser Art gab es schon früher. Vermeintliche Kandidatinnen für eine Jane Bond waren zuvor unter anderem Sharon Stone und Angelina Jolie.
Deutlich bessere Chancen wurden James Norton („Happy Valley“), Aidan Turner („Der Hobbit“) und Tom Hardy („Dunkirk“) eingeräumt. Der Brite Tom Hiddleston („The Night Manager“) galt als besonders aussichtsreicher Kandidat. Von der Deutschen Presse-Agentur darauf angesprochen, lachte Hiddleston, der mit 36 Jahren im besten Bond-Alter wäre, und stellte klar: „Das ist alles nur Spekulation.“
Mads Mikkelsen, der in Craigs erstem Bond-Film „Casino Royale“ den Schurken Le Chiffre spielte, hält die Diskussion um Craig für überflüssig. „Es ist allein Daniels Entscheidung“, sagte Mikkelsen im vergangenen Jahr der dpa. „Als er neu war, haben sie ihn alle zerrissen, bevor wir überhaupt mit den Dreharbeiten begonnen haben. Und jetzt, wo nicht klar ist, ob er weitermacht, melden sich wieder alle.“ Mikkelsen verriet auch, was ihm am liebsten wäre: „Ich hätte gern noch einen weiteren Film mit Daniel.“[Philip Dethlefs]
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