Roman Polanskis „Der Ghostwriter“ ist am Samstagabend mit sechs Trophäen als großer Sieger aus der Verleihung des Europäischen Filmpreises im estländischen Tallin hervorgegangen.
Mit Auszeichnungen als bester Film sowie für die beste Regie, die beste Filmmusik, Drehbuch und Ausstattung sowie Ewan McGregor als bestem Darsteller konnte sich der Politthriller in nahezu allen seiner sieben nominierten Kategorien gegen die Konkurrenz durchsetzen. Der aufgrund der Ermittlungen wegen Vergewaltigung in seiner Reisefreiheit beschränkte 67-Jährige wurde für seine Laudatio per Webcam aus Paris zugeschaltet.
Die in Deutschland gedrehte Verfilmung des gleichnamigen Robert-Harris-Bestsellers erzählt die Geschichte eines Memoirenschreibers, der für einen lose an den britischen Premier Tony Blair angelehnten Politiker erinnert. Bereits auf der diesjährigen Berlinale hatte Polanski den Goldenen Bären für die beste Regie zuerkannt bekommen.
Weitere Europäische Filmpreise gingen an die französische Schauspielerin Sylvie Testud für ihre Rolle als Gelähmte im Pilgerdrama „Lourdes“ und Samuel Maoz für das beste Erstlingswerk („Lebanon“). Der 69 Jahre alte Schauspieler Bruno Ganz („Der Untergang“, „Der Himmel über Berlin“) wurde von Wim Wenders, dem Präsidenten der Europäischen Filmakademie, für sein Lebenswerk geehrt.
2012 wird die Auszeichnung in Malta in der Hauptstadt Valletta verliehen. Der Europäische Filmpreis wird seit 1988 von der Europäischen Filmakademie (EFA) in 17 Kategorien vergeben und soll die europäische Filmkultur stärken. Einen 90-minütigen Zusammenschnitt der diesjährigen Gala zeigt der Kultursender Arte am heutigen Sonntagabend um 21.40 Uhr. [ar]
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