Die Verleihung des Echo an den Sprechgesangskünstler mit antisemitischen Textinhalten bedeutete das Ende des Musikpreises – nun fühlt sich der Rapper mit dem Skandal-Image von Sat.1-Journalisten als Satanist verunglimpft und soll Klage eingereicht haben.
Lange Zeit war Rap-Künstler Kollegah, dessen bürgerlicher Name Felix Blume lautet, nur einem Szenepublikum bekannt; dann wurde er zusammen mit Duo-Partner Farid Bang mit dem „Echo“ ausgezeichnet – und Wellen des Protests schlugen so hoch, dass die Verleihung des Musikpreises kurzerhand eingestellt wurde. Geistlose Witzeleien über Auschwitz-Häftlinge in den Songtexten des gemeinsamen Albums der beiden Rapper überschritten für viele schlichtweg den Rahmen der Kunstfreiheit.
Nun verdingt sich der durchtrainierte Macho-Rapper seit geraumer Zeit auch als Life-Coach und bietet auf preisintensiven Seminaren seine Weisheiten feil – seine „Alpha“-Philosophie soll auch für den Durchschnittsmenschen erlernbar werden und dabei auf dem persönlichen Erfolgsweg helfen. Dass der Rapper dabei offenbar auch vor Ausflügen ins Mystische nicht zurückschreckt, sollen eingeschleuste Reporter des „Vice“-Magazins miterlebt haben. Vom leibhaftigen Satan und dessen körperlicher Existenz auf Erden soll laut dem Szeneportal „Raptastisch“ im Rahmen eine Seminars die Rede gewesen sein.
Als nun das Sat.1-„Frühstücksfernsehen“ die Geschichte aufgriff und dem Rapper eine glorifizierende Haltung dem Leibhaftigen gegenüber andichtete – so sieht es zumindest Kollegah, der sich zum islamischen Glauben bekennt – schlug der religiöse Rapper, der sich keine Teufelsanbetung nachsagen lassen will, wohl den Rechtsweg ein.
[rs]
Bildquelle:
- Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com