Pratt und Lawrence als tragische Weltraum-„Passengers“

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die Einsamkeit des Weltalls ist bereits in zahlreichen Filmen beleuchtet worden. In „Passengers“ erleben Chris Pratt und Jennifer Lawrence eine Romanze an Bord einer modernen Arche, die tragische Züge annimmt.

Ein eigenes Haus bauen, eine neue Welt entdecken, ein neues Leben beginnen. Jim Preston (Chris Pratt) startet die Reise zum Planeten „Homestead II“ hoffnungsvoll. Mit ihm an Bord des Raumschiffs „Avalon“ sind 5000 weitere Passagiere. Sie alle sollen weit entfernt von der Erde eine neue Kolonie gründen.
 
Um den 120 Jahre dauernden Flug zu überleben, werden sie in eine Art Schlaf versetzt. Vor ihnen liegt eine beschwerliche Reise, von der keiner etwas mitbekommen soll. Eigentlich. Denn Jim wird den neuen Planeten nie betreten. Durch eine Störung wacht er auf. 90 Jahre zu früh.

Den Mitreisenden sollte es auf der „Avalon“ an nichts fehlen, sie ist mit sämtlichen Annehmlichkeiten ausgestattet. Doch all der Luxus macht das Alleinsein nicht besser. Nach einem Jahr reicht es Jim. In seiner Verzweiflung entscheidet er, Aurora Dunn (Jennifer Lawrence) aus dem Dornröschenschlaf zu holen.
 
Zu zweit lebt es sich schon besser auf der „Avalon“. Die beiden können tun und lassen was sie wollen – und machen es auch. Sie schwimmen im Pool mit Aussicht auf Sterne und Galaxien und richten sich gemeinsam in der Luxussuite ein. Denn einmal abgefunden mit ihrem Schicksal, den Rest ihres Lebens im All zu verbringen, kommt auch die Liebe schnell ins Spiel.
 
Als Aurora dann zufällig erfährt, dass ihr Erwachen kein Fehler, sondern Jims Absicht war, ist es mit der Harmonie vorbei. Doch viel schlimmer: Irgendwas stimmt mit dem Flieger nicht. Plötzlich sind alle Passagiere bedroht.
 
Jennifer Lawrence ist seit ihrer Rolle als Katniss Everdeen in den „Tribute von Panem“-Filmen längst erwachsen geworden – das zu zeigen macht ihr in „Passengers“ keine Schwierigkeiten. Sie passt mit ihrer Art zu Chris Pratt, der schon in „Guardians of the Galaxy“ Weltraumerfahrung sammeln konnte. Er ist im Moment einer der gefragtesten Schauspieler, auch dank seines trockenen Humors, für den ihn seine Fans lieben.
 

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Doch er kann auch anders. In welchem moralischen Dilemma Preston steckt – den Rest seines Lebens allein in einem Raumschiff gestrandet zu sein oder eine zweite Person zu wecken – kann er gut auf die Leinwand bringen.
 
Das Drehbuch zu „Passengers“ war bereits 2007 auf der berüchtigten Blacklist der besten unverfilmten Drehbücher. Doch alle Umsetzungspläne scheiterten, erklärte der Schreiber Jon Spaihts („Prometheus – Dunkle Zeichen“) im November in einem Interview der Seite „Filmstarts.de“. Das große Budget, die Liebesgeschichte, die Herausforderung im Weltall – das habe viele Studios abgeschreckt.
 
Bis das Drehbuch in die Hände des Oscar-nominierten Regisseurs Morten Tyldum aus Norwegen („The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“) geriet. Aus dem Skript holt er eine dramatisch-kitschige Lovestory, die gleichermaßen humorvoll und ernst ist. Und trotz der geringen Anzahl an Schauspielern und Drehorten wird es nicht monoton. „Passengers“ spielt eben im Weltraum, da helfen schon ein guter Soundtrack und fesselnde Bilder mit 3-D-Effekten.Kinokritiken im Überblick
[Jan-Nikolas Picker/buhl]

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