Prahl und Liefers: „Wir treffen uns meistens an der Hotelbar“

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die Busenfreunde Axel Prahl und Jan Josef Liefers sind das Dreamteam der Krimiszene. Manchmal liegen die Beiden bei den Drehs für die „Tatort“-Folgen aus Münster sogar vor Lachen auf dem Boden.

Kein Kommissaren-Duo ist so erfolgreich wie das vom platten Land. Im WDR-„Tatort“ aus Münster reiben sich der schnöselige Rechtsmediziner Boerne und der prollige Kommissar Thiel ständig aneinander auf. Privat sind Jan Josef Liefers und Axel Prahl ganz dicke Kumpels. Im Interview plaudern sie über ihre erste Begegnung, Reizwäsche in großen Größen und Rotwein an der Hotelbar.
 
Was haben Sie voneinander gedacht, als Sie sich zum ersten Mal begegnet sind?
 
Liefers: Wir sind uns vor zehn Jahren in einer Kneipe zum ersten Mal begegnet, wir kannten uns damals tatsächlich nicht. Den meisten Kollegen ist man ja vorher irgendwo schon begegnet. Wir haben uns also die Hand gegeben und ein paar Bier getrunken – und als wir den ersten „Tatort“ zusammen gedreht haben, wurden die Drehtage dann zum Teil zwei Stunden länger, weil wir uns selber so über unsere eigenen, grenzwertigen Witze beeumelt haben. Da brauchte der Regisseur sehr viel Geduld. Für uns war das ein Glückstreffer.
 
Sie beide sind über die Jahre zusammengewachsen wie ein altes Ehepaar. Gibt es irgendetwas, das Sie aneinander nervt?
 
Prahl: Wo ich die Bratpfanne raushole?

Was Sie wahnsinnig macht.
 
Prahl: Das ist ja die Frage, wer bei uns die Frau ist. Wo man sagt, dass Frauen deutlich mehr reden als Männer, gehe ich mal davon aus, dass eher Jan Josef den weiblichen Part übernimmt. Und es ist auch bekannt, dass Männer eher gelassen reagieren, von daher kann ich mich an nichts erinnern. Männer verdrängen ja auch gern.
 
Beim Publikum kommen Sie beide seit Jahren bestens an. Gab es bei Fans schon mal Grenzen, die überschritten wurden?
 
Liefers: Ich freue mich über meine Fans. Nur sehr wenige haben bis jetzt die gewisse Grenze überschritten, von der aus es nervig werden kann. Besonders, wenn Alkohol im Spiel ist, rücken manche etwas zu dicht auf die Pelle. Aber heute gibt’s das Internet, da kann einem eigentlich gar nichts physisch auf die Pelle rücken. Facebook, Twitter, mir macht das Spaß. Abgesehen mal von einer blöden Meinung oder einem dummen Spruch von irgendjemandem. Dass mich einer aber so richtig massiv jagt, habe ich noch nicht erlebt.

Prahl: Ich habe einmal Damenunterwäsche zugesandt bekommen – ohne Absender.
 
Liefers: Ja, das war ich.
 
Prahl: Reizwäsche in Größe 44 würde ich mal schätzen.
 
Liefers: Meine Größe.
 
Prahl: Das fand ich nun weniger prickelnd, muss ich sagen.
 
Liefers: Ich hab mal Post bekommen von einer Frau, die sagte, sie wäre meine Mutter, und dass ich noch einen Zwillingsbruder hätte. Das wurde schon ein bisschen spooky. Sie schickte immer wieder Fotos von meiner sogenannten Familie: ‚Guck mal, da ist deine Nichte, und das ist dein Cousin.‘
 
Zumal Sie so gut harmonieren und gern herumblödeln: Dürfen Sie bei den Drehs improvisieren?
 
Prahl: Nahezu immer. Es gibt zum Beispiel eine Szene, in der Jan über einen Baumstamm springen musste. Fortan hatte er Rückenprobleme und konnte schwer gehen. Tage später drehten wir die Anschlussszene. Da sollte er nachts humpelnd nach Hause kommen. Er marschierte aber völlig salopp ins Haus. Das ist uns erst im Nachhinein am Tresen klar geworden. Also mussten wir improvisieren. Es passieren auch Versprecher – zum Beispiel beim Textlernen. Das sind Sachen, die wir einfach einbauen und die dann hängenbleiben.
 
Wenn Sie sich abends am Tresen treffen, geht es also auch noch um den „Tatort“.
 
Prahl: Ja, unbedingt. Wir haben jetzt eine ganze Zeit lang am Abend vorher immer in schöner Regelmäßigkeit gemeinsam Text gelernt.
 
Wie sieht das dann aus?
 
Prahl: Eine Flasche Rotwein pro Arbeitspensum – Treibstoff für die Gedanken. Wir wohnen meistens im selben Hotel, und da wir in dieser Zeit sowieso nur mit Arbeit befasst sind, treffen wir uns meistens an der Hotelbar.
 
Ein Doppelzimmer haben Sie also noch nicht.
 
Prahl: Nein, wir schlafen in getrennten Betten. Soviel sei verraten.
 
Vielen Dank für das Gespräch.Archiv
[Julia Wäschenbach/ps]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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