In vier Filmen spielte er James Bond. Eine Karriere als Schauspieler einzuschlagen, das hatte Pierce Brosnan ursprünglich gar nicht geplant, denn eigentlich wollte er Künstler für Malerei werden. Noch heute steht er gern mit dem Pinsel vor der Leinwand.
Die Art, wie er seinen Martini trinkt. Der allseits präsente Aston Martin. Die unverwechselbaren Worte „Bond. James Bond.“ Seit über einem halben Jahrhundert wird die Kultfigur von Ian Fleming von einer Reihe hochklassiger Schauspieler dargestellt, doch von kaum einem mit so viel Sex-Appeal wie Pierce Brosnan. Am 16. Mai feierte der Weltstar seinen 60. Geburtstag. Einst zum „Sexiest Man Alive“ gekürt, ist er damit nun so alt wie die Bond-Romane selbst.
Als Pierce Brendan Brosnan, ein verträumter, hoch aufgeschossener Junge aus der irischen Mittelschicht, mit 15 Jahren eine Ausbildung in einem Künstlerstudio im Londoner Stadtteil Putney beginnt, ist er noch weit davon entfernt, von einer Karriere als Schauspieler zu träumen. „Ich war einer von den Jungs, ein richtiger Süd-Londoner, aber ich habe mich irgendwie anders gefühlt. Alle meine Kumpels sind nach der Schule Maler oder Klempner geworden, aber ich habe mich irgendwie als kommerzieller Künstler gesehen“, sagte er einmal dem „Independent“.
Erst auf den Vorschlag eines Freundes hin beginnt er 1971 mit dem Schauspielern im Londoner Oval House Theatre und findet dort schnell seine wahre Berufung: „Als ich die Schauspielerei für mich entdeckt habe, war das für mich wie eine Art Zuflucht … ein Heiligtum, ein Zuhause, ein Gefühl der Zugehörigkeit“.
Bereits kurz darauf folgen die ersten Filmangebote, Brosnan spielt unter anderem in der Fernsehserie „Murphey’s Stroke“ und in Tennessee Williams‘ Uraufführung von „Red Devil Battery Sign“. 1982 gelingt ihm dann der Durchbruch mit der Agentenserie „Remington Steele“, wenig später wird der spätere „Golden Eye“-Regisseur Martin Campbell auf ihn aufmerksam.
Wegen vertraglicher Schwierigkeiten dauert es allerdings weitere neun Jahre, bis dieser ihn dann zum Doppel-Null-Agenten James Bond befördert und ihm die „Lizenz zum Töten“ erteilt. Brosnan schlüpft daraufhin insgesamt viermal in die Rolle des berühmten britischen Geheimagenten und bekommt 2002 dafür den Honorary Order of the British Empire verliehen. Es sollte die Rolle seines Lebens bleiben.
Privat ist der Agent durch einige Höhen und Tiefen gegangen. Durch einen Wink des Schicksals lernt Brosnan 1977 das damalige Bond-Girl Cassandra Harris kennen, drei Jahre später heiraten sie. Als diese unheilbar an Krebs erkrankt, findet er unerwartet zur Malerei zurück: „Manchmal beeinflussen dramatische Momente im Leben die Art und Weise, auf die man sich selbst in der Welt sieht. In einer sehr schweren Zeit in meinem Leben habe ich wieder angefangen zu malen, und das Resultat war jede nur vorstellbare Farbe“, schreibt er auf seiner Website.
Inzwischen ist Brosnan mit seiner zweiten Frau Keely Shaye verheiratet und malt hauptsächlich für den guten Zweck; der Erlös all seiner verkauften Kunstwerke fließt in eine der vielen Umwelt-und Menschenrechtsorganisationen, die er und seine Frau unterstützen.
Obwohl Brosnan als Bond mittlerweile durch den 15 Jahre jüngeren Daniel Craig ersetzt wurde, denkt er noch lange nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. 2010 spielte er an der Seite von Robert Pattinson in „Remember Me“ und auch sein aktueller Film, Susanne Biers bittersüße Komödie „Love Is All You Need“, verspricht ein Erfolg zu werden. Brosnan selbst sieht es gelassen: „Zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere bin ich einfach froh, noch dabei zu sein“, verriet er der englischen Zeitschrift „Good Housekeeping“.
Seinen Geburtstag am 16. Mai wird er voraussichtlich im Kreis der Familie verbringen. „Ich werde mit meiner Liebsten und meinen Kindern feiern – man bedankt sich und dann geht es weiter.“ Cheers, Mr. Bond!Archiv
[Greta Hofmann/hjv]
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