Eigentlich dürfen sie nicht für Geld den Besitzer wechseln, doch eine Sammlung von 15 alten Oscar-Statuen kam zwei Tage nach der 84. Verleihung in Los Angeles unter den Hammer. Trotz Protesten der Academy brachten sie mehr als drei Millionen US-Dollar (etwa 2,2 Millionen Euro) ein.
Wie die BBC am Mittwoch berichtete, beinhaltete die Sammlung unter anderem Oscars für „Citizen Kane“ und „Sturmhöhe“. Möglich war die Auktion nur deshalb, weil diese Trophäen bereits vor 1950 überreicht wurden. Seitdem ist es Oscar-Gewinnern verboten, ihre Goldstatuen zu verkaufen. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, welche die Oscars seit 1929 vergibt, protestierte deshalb scharf gegen den Weiterverkauf.
In einem offiziellen Statement ließ sie verlauten, dass nach Ansicht sowohl der bisherigen Gewinner als auch der Academy ein Oscar nur gewonnen und nicht gekauft werden sollte. Da die Übereinkunft jedoch erst 1950 institutionalisiert wurde, gibt es für sie keinerlei rechtliche Handhabe, um den Verkauf der Goldtrophäen aus den Jahren davor zu verhindern.
Bei der neuesten Online-Auktion war der Oscar für das Drehbuch von“Citizen Kane“ am begehrtesten. Die Trophäe des DeutschamerikanersHerman Mankiewicz ging für 588 455 US-Dollar (etwa 437 000 Euro) überden virtuellen Ladentisch. Zuvor war dieselbe Statue im Jahr 1999bereits in einer Auktion bei Christie’s versteigert worden. Imvergangenen Jahr wurde auch Orson Welles‘ Oscar für das „Citizen Kane“-Drehbuch verkauft und strich die Rekordsumme von 861 542 US-Dollar (ca. 640 000 Euro) ein.
Der älteste der jetzt verkauften Oscars war von 1931. Damals war der erst drei Jahre alte Filmpreis Regisseur Norman Taurog für die Komödie „Skippy“ zuerkannt worden. Das Siegergebot belief sich auf fast 302 000 Dollar (224 000 Euro). Der billigste der Sammlung war ein Technik-Oscar von 1937, welcher allerdings immer noch mehr als 72 000 Dollar (etwa 53 500 Euro) einbrachte.
Auch aufgrund der Seltenheit dieser Verkäufe erreichen die alten Trophäen immer wieder Rekordpreise. Für alle Gewinne nach 1950 sind die Preisträger zu einem schriftlichen Einverständnis verpflichtet, ihre Oscars nicht zu verkaufen. Die Statuen können seitdem lediglich für den symbolischen Betrag von einem Dollar an die Academy zurück gegeben werden. [sv/dpa]
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