Oscars: Miniskandal um „Borat“-Darsteller Sacha Baron Cohen

Kurz vor der diesjährigen Oscar-Verleihung ist es zu einem Miniskandal gekommen. Die Organisatoren wollen verhindern, dass der britische Komiker Sacha Baron Cohen („Borat“, „Ali G.“) in seiner neuen Rolle als verrückter Diktator auf dem roten Teppich auftritt. Dieser hat mit einem unterhaltsamen Video reagiert.

„Ich begrüße es sehr, dass die Academy of Motion Picture Arts and Science mir mein Recht auf Redefreiheit nehmen will“, sagte Cohen als Diktator Admiral General Aladeen in einer Videobotschaft, die am Freitagnachmittag (Ortszeit) in das Netz gestellt wurde. Sollten ihm die Organisatoren aber bis zum morgigen Sonntag die Eintrittskarten nicht zukommen lassen, würden „unglaubliche Konsequenzen“ folgen, hieß es.

US-Medien hatten zuvor berichtet, dass Cohen im Rahmen der Oscar-Verleihung als Aladeen auftreten und einen skandalträchtigen Auftritt hinlegen wolle. Das wolle man aber auf jeden Fall verhindern, sagte ein ungenannter Academy-Sprecher gegenüber dem Branchendienst „Hollywood Reporter“. Der britische Komiker habe seine Eintrittskarten bereits erhalten. Er müsse die Organisation allerdings im Vorfeld über mögliche PR-Aktionen informieren, hieß es weiter. Den roten Teppich für eigene Zwecke zu missbrauchen, sei nicht akzeptabel.

Sacha Baron Cohen ist bekannt für publikumswirksame Auftritte. Vor drei Jahren sorgte er für einen Eklat bei den MTV Awards, als er als halbnackter Engel verkleidet von der Decke ins Publikum stürzte. In der von Regisseur Larry Charles inszenierten Komödie „Der Diktator“ spielt Cohen einen verrückten Diktator, der in die USA reist, um die Demokratie zu bekämpfen. Der Streifen soll am 17. Mai in die Kinos kommen.

Bereits im Vorfeld der am morgigen Sonntag stattfindenden 84. Oscar-Verleihung war es zu einem Eklat gekommen. Ursprünglich sollte der“Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner die Veranstaltung inszenieren, warf aber das Handtuch, nachdem er wegen homophober Äußerungen in die Kritik geraten war. Nach seinem Abgang verabschiedete sich auch Eddie Murphy als Moderator, der nun von Billy Crystal ersetzt wird (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dm]