„Northman – A Viking Saga“: Wildes Wikinger-Action-Fest

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Das Wikingerleben war kein Zuckerschlecken, die Nordmannen gaben sich damals noch zünftig auf den Deckel. „Northmen – A Viking Saga“ kommt ohne Charakterzeichnungen aus, sondern verlegt sich voll und ganz auf blutige Action.

Mit dem Schlachtruf „Walhalla“ stürzen sie sich furchtlos in den Kampf. Nur wer als heldenhafter Krieger stirbt, bekommt einen Platz im Wikinger-Himmel, dem Walhalla. Die „Northmen“ waren harte, brutale Kerle. Das ist historisch belegt. Höchste Zeit also, die Wikinger zu Helden eines epischen Actionfilms zu machen. Denn wer könnte eindrucksvoller mit Axt, Schwert, Armbrust, Pfeil und Bogen umgehen als die als Berserker gefürchteten Männer aus dem hohen Norden.

Mit „Northmen – A Viking Saga“ bringt der Schweizer Regisseur Claudio Fäh („Sniper: Reloaded“, „Hollow Man 2“) ein wuchtiges Filmabenteuer auf die Leinwand. Die Story ist denkbar simpel: Eine Horde rauflustiger Wikinger strandet im schottischen Feindesland, bringt die Tochter des Königs in ihre Gewalt und ist fortan zu Fuß auf der Flucht vor brutalen, berittenen Söldnern des Herrschers.
 
Doch Actionspezialist Fäh überzeugt mit kraftvollen, ehrlichen Kampfszenen, die nicht aus dem Computer kommen. Die weiten Landschaften, die die Haudegen durchwandern, ähneln manchmal jenen aus Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Triloge und wurden an „echten“ Schauplätzen gedreht. Allerdings nicht in Schottland, sondern erstaunlicherweise in Südafrika. Das sollte den Zuschauer aber nicht stören. Der im Süden gefilmte hohe Norden sieht im Film durchaus authentisch aus – rau, wild und unwegsam.
 

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Dafür stattete Fäh seine Schauspieler – darunter den Deutschen Ken Duken („Dr. Gressmann zeigt Gefühle“) und Metal-Musiker Johan Hegg von der schwedischen Band Amon Amarth – mit originalgetreu nachgebildeten Waffen und Kleidern aus. Zum Beispiel hatten die Helme der Wikinger anders als in der beliebten TV-Zeichentrickserie „Wickie“ keine Hörner an ihren Helmen.
 
Weniger verschwenderisch war der Regisseur bei der Zeichnung der Filmcharaktere. Die Mannen um den heldenhaften Anführer Asbjörn (Tom Hopper/“Merlin – Die neuen Abenteuer“) sind reichlich schlichte Figuren. Die Rolle der Königstochter Inghean verlangt Charlie Murphy („Philomena“) auch nicht gerade viel schauspielerische Kunst ab, sondern ist eher hübsches Beiwerk.
 
Trotz vorhersehbarer Handlung bleibt „Northmen – A Viking Saga“ bis zuletzt spannend. Das ist der detailreichen Ausstattung und der geschickten visuellen Umsetzung zu verdanken, die die Energie der Wikinger bis zum blutigen Showdown in einem Moor in hervorragend choreographierten Kampfszenen rüberbringt.Kinokritiken im Überblick
[Elke Vogel/chp]

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