„Non-Stop“: Dramatische Flugzeug-Entführung mit Liam Neeson

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Im Flugzeug-Thriller „Non-Stop“ muss sich Liam Neeson seit dieser Woche im Kino beweisen. Dank seiner Abneigung gegen das Fliegen ist Marshall Bill Marks eigentlich völlig verkehrt in seinem Job. Als jedoch eine mit massiven Morddrohungen einhergehende Flugzeugentführung für Furore sorgt, muss sich der Flugzeug-Wachmann mächtig ins Zeug legen.

Auch der routinierteste Cop gerät mal unter Druck, das gehört zum Job. Aber was, wenn die Stresssituation immer dramatischer wird? Wenn ein Mensch nach dem anderen ermordet wird und der Täter in greifbarer Nähe sitzt – aber einfach nicht zu fassen ist? Diese Grenzerfahrung macht der Air Marshal Bill Marks alias Liam Neeson im Film „Non-Stop“. In dem Drama um eine Flugzeug-Entführung geraten nicht nur die Crew und alle Passagiere unter Verdacht, sondern auch der Wachmann selbst.
 
Auf einem Non-Stop-Flug nach London hackt sich ein Krimineller in dengesicherten Chat des Wachpersonals und droht damit, alle 20 Minuteneinen der Menschen an Bord zu töten. Die Forderung des Erpressersbeläuft sich auf 150 Millionen Dollar. Fieberhaft versucht Marks, denVerbrecher zu entlarven. Nicht nur der Mörder setzt Marks zu, sondernauch die Passagiere, die bald jedes Vertrauen in ihn verlieren. Schnellsieht er sich nur noch Feinden gegenüber.

Der katalanischeRegisseur Jaume Collet-Serra, der am 23. März 40 Jahre alt wird, spieltin seinem neuen Werk mit der Gattung des Films: Er überreizt die Mitteldes Psychothrillers, indem er die abgeschottete Situation an Bord desFliegers ausnutzt. Collet-Serra legt es darauf an, die Menschen in derMaschine so großem Stress wie nur irgend möglich auszusetzen. Das giltbesonders für seinen Protagonisten.
 
Air Marshal Marks steht unterimmensem Druck. Denn von außen kann er keine Hilfe erwarten; dieEntführung beginnt über dem Atlantik. Die Zeitnot wächst, als die erstenPassagiere ermordet werden. Marks muss sich durchringen, schnelleEntscheidungen zu treffen, obwohl diese wohl überlegt sein wollen. Zudemfindet er sich bald in einer emotionalen Zwangslage wieder, weil Medienüber den Verdacht des FBI berichten – und auf diese Weise alle an Borddavon erfahren -, dass er selber das Flugzeug entführt. Die Situationentgleist ihm.
 
Liam Neeson ringt in der Rolle des gebrochenenHelden Bill Marks um Fassung. Marks‘ Martyrium spielt sich zunächstvornehmlich im Gesicht des irischstämmigen US-Schauspielers ab. DiePanik des Cops zeigt sich in seinen Augen und in seiner Mimik, die injedem Moment zu explodieren droht. Brillant.

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Die Entwicklung derkomplexen Hauptfigur ist die Stärke des Films.Marks muss in dem Filmnicht nur mit einer schwierigen Situation fertigwerden, sondern darüberhinaus auch mit den Geistern seinerVergangenheit. Collet-Serrainszeniert den Kampf des Cops inactionreichen Szenenfolgen, die auchdem Publikum keine Zeit zumDurchatmen lassen. Um wieder Herr der Lagein dem Flugzeug zu werden,beginnt Marks, den Passagieren seine eigenenÄngste sowie seinAlkoholproblem einzugestehen, um ihr Vertrauenzurückzugewinnen – auchmit Hilfe von Jen Summers (Julianne Moore),seiner Sitznachbarin imFlieger.
 
So vermischen sich dietraumatischen, früheren Erlebnisse desWachmanns mit dem Druckszenarioan Bord der Maschine, in der keinerkeinem mehr traut. Dieser klugeKniff des Drehbuchs machen „Non-Stop“zu einem außergewöhnlich gutenFlugzeugthriller, der das Genregeschickt variiert und darüber hinausKritik an der Sicherheitsmaniedes Polizeiapparats übt. Schließlichlässt erst der Kontrollwahn derBehörden die Situation an Bord desFliegers vollends eskalieren. DerFilm „Non-Stop“ zeigt, dass jede Formvon Gewalt nur neue Gewalterzeugt.Kinokritiken im Überblick
[Franziska Bossy/das]

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