In den USA führte ein Amok-Lauf bei der Premiere des neuen Batman-Films „The Dark Knight Rises“ zu einer beispielslosen Tragödie. In Deutschland wollen die Kinos jetzt ihre Sicherheitsvorkehrungen für die Ausstrahlung verschärfen.
Nach dem Kino-Attentat in den USA wollen in Deutschland viele Kinos ihre Sicherheitsvorkehrungen bei der Premiere des neuen Batman-Film „The Dark Knight Rises“ verschärfen. Dies ergab eine dpa-Umfrage bei den großen Kinoketten. Es werde verstärkte Kontrollen beim Einlass und in den Kinosälen geben, sagte ein Sprecher der Bochumer UCI-Kinowelt, die bundesweit über 20 Kinos betreibt, am Montag. „Wir bitten die Besucher zudem, auf Verkleidungen zu verzichten.“ Die Tat in den USA habe schockiert und betroffen gemacht.
Bundesweiter Kinostart für „The Dark Knight Rises“ ist der kommende Donnerstag, Previews wird es jedoch bereits am Mittwoch geben. Bei der „Batman“-Premiere in einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado hatte in der Nacht zum Freitag der 24-jährige James Holmes wahllos ins Publikum geschossen. Er wird beschuldigt, zwölf Menschen getötet und 58 weitere verletzt zu haben.
„Das Personal wird sensibilisiert und unsere Security-Mitarbeiter werden die Batman-Vorführungen mit erhöhter Aufmerksamkeit begleiten“, sagte Kim Ludolf Koch, Geschäftsführer von Cineplex Deutschland, in Wuppertal. Es gebe auch Anfragen von Besuchern, die sich um die Sicherheit sorgten, sagte Koch. „Unser Publikum soll sich bei uns natürlich sicher fühlen.“ In der Cineplex-Gruppe sind nach Unternehmensangaben mehr als 80 Kinos vertreten.
Auch die Kinokette Cinemaxx will ihre Sicherheitskräfte in den Filmtheatern sichtbarer in Erscheinung treten lassen. „Unsere Sicherheitsmitarbeiter, die normalerweise vom Publikum nicht wahrgenommen werden, werden in diesen Tagen sichtbarer im Foyer der Kinos auftreten“, sagte ein Cinemaxx-Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur dpa in Hamburg. Damit solle den Besuchern ein Sicherheitsgefühl vermittelt werden. Cinemaxx betreibt in Deutschland etwa 30 Kinocenter.
Dagegen plant die Kinogruppe CineStar mit Sitz in Lübeck keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Da es bislang noch keine weitergehenden Informationen zu den Hintergründen der Tat gebe, sehe das Unternehmen keinen Anlass dafür, sagte der Geschäftsführer des Unternehmens, Oliver Fock, am Montag. Unabhängig davon gebe es in den größeren Häusern der CineStar-Gruppe bereits Sicherheitsmaßnahmen. „Sollte die weiteren Untersuchungen des Falls zu Erkenntnissen führen, auf Grund derer man die Sicherheitsmaßnahmen zum Filmstart konkret überdenken muss, werden wir dies selbstverständlich tun“, sagte Fock. Die CineStar-Gruppe, die zum australischen Unterhaltungskonzern Amalgamated Holdings Limited (AHL) gehört, betreibt bundesweit 71 Kinos mit knapp 500 Leinwänden.
In Nordamerika legte „The Dark Knight Rises“ ungeachtet des Amoklaufs an seinem ersten Wochenende den drittbesten Start der US-Kinogeschichte hin. In den USA und Kanada spielte der „Batman“-Film nach Angaben der „Los Angeles Times“ vom Sonntag 160 Millionen Dollar (130 Millionen Euro) ein. Das ist etwas mehr als der letzte Batman-Film vor vier Jahren. Mehr erzielten am ersten Wochenende nur die beiden 3D-Filme „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2“ und „Marvel’s The Avengers“. Dabei blieb das Batman-Ergebnis jedoch hinter den Erwartungen zurück: Viele hatten mit 180 oder gar 200 Millionen Dollar gerechnet. [dpa/ps]
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