Im neuen Kinofilm „Hotel Lux“ von Leander Haußmann (Kinostart 27. Oktober) wird Herbig mit dem Astrologen von Adolf Hitler verwechselt. Neben Michael Herbig wird zudem Jürgen Vogel die zweite Hauptrolle spielen.
Michael „Bully“ Herbig hat sich vor seiner Karriere als Schauspieler und Regisseur als Wahrsager betätigt. „Ich habe mal vor vielen, vielen Jahren Radio gemacht und da habe ich selbst das Horoskop geschrieben“, sagte Herbig am Montag bei der Vorstellung seines neuen Kinofilms „Hotel Lux“ in München. Im wahren Leben beschränkten sich Herbigs Vorhersagen allerdings auf ganz banale Dinge: „Heute, wenn sie über die Straße gehen, achten sie darauf, dass ihnen nichts passiert!“ Er selbst glaube an so etwas nicht. „Aber die Leute wollen ihr Tageshoroskop lesen, auch wenn es Schwachsinn ist“, meinte der Darsteller.
Die Stalin-Ära im neuen Film ist theoretisch kein Stoff für lustiges Kino. Der Film- und Theaterregisseur Haußmann wagt es trotzdem, diesem dunklen Kapitel sowjetischer Geschichte eine schwarze Komödie zu widmen. Michael Herbig und Jürgen Vogel spielen darin zwei Varieté-Schauspieler, die unter dem Druck der Nazis von Berlin nach Moskau fliehen und wie viele andere kommunistische Exilanten in dem berüchtigten „Hotel Lux“ Unterschlupf finden. Dabei entspinnt sich eine grotesk-abenteuerliche Geschichte rund um die Terrorherrscher Josef Stalin und Adolf Hitler. „Das war der schwerste Film, den ich je gemacht habe“, sagte Haußmann („Sonnenallee“) am Montag in München bei der Vorstellung von „Hotel Lux“.
Das Hotel sei eigentlich ein Ort des Grauens und des Horrors, bei dem man spontan nicht auf den Begriff Komödie komme, sagte Produzent Günter Rohrbach. Für Haußmann war es deshalb besonders wichtig, die Geschichte strikt aus der Perspektive des Komödianten Hans Zeisig (Herbig) zu erzählen. „Mit Zeisig eine naive, vollkommen unschuldige Figur ins Rennen zu schicken, war die einzige Möglichkeit für uns, das zu erzählen und das auch in diesem Zusammenhang unterhaltsam zu machen.“
Zu den historischen Fakten gehört, dass in dem Hotel während der Nazizeit tatsächlich Kommunisten Schutz suchten, etwa der spätere DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht, der erste DDR-Präsident Wilhelm Pieck oder der SPD-Politiker Herbert Wehner.Auch die nächtlichen Verhaftungen durch Stalins Schergen, mit denen sich der Diktator unliebsamer Gegner entledigte, kommen in dem Film vor. Auf den Terror, die Folterungen und die Gewalt habe man bewusst verzichtet, sagte Haußmann.
Die Gratwanderung, eine unterhaltsame Geschichte zu zeigen und dennoch die Wirklichkeit nicht zu verharmlosen, ist geglückt. Die Atmosphäre des Hotels, in dem die Flüchtlinge wie Gefangene gehalten werden, ist klaustrophobisch. Das empfindet auch Zeisig so, der im Berliner Varieté mit einer Parodie auf Stalin geglänzt hatte. Sein bester Freund Siggi Meyer (Vogel) wurde als Hitler bejubelt. Dritte im Bunde ist die Kommunistin Frida (Thekla Reuten), die von Moskau aus die Welt retten will. Gemeinsam wirbeln sie die politische Welt Moskaus durcheinander und mischen sich in die große Weltpolitik ein. [dpa]
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