Warner tritt Internet-Videotheken in Deutschland auf die Füße. Die Amazon-Tochter Lovefilm darf DVDs und Blu-rays ab dem kommenden Jahr erst 60 Tage nach Veröffentlichung der Kaufversion an ihre Kunden ausleihen.
Der Branchendienst „Videomarkt“ berichtete am Donnerstag, in den Vereinigten Staaten plane das „Harry Potter“-Studio bereits seit längerem eine Ausweitung der Sperrfristen für Verleiher im Niedrigpreisbereich. Lovefilm soll entsprechende Top-Titel nach Aussagen von Warner-Manager Josh Berger künftig parallel zum Verkaufsstart lediglich als kostenpflichtigen Video-on-Demand-Titel im Internet anbieten dürfen.
Zum Ausgleich würden dem Online-Verleiher attraktivere Streamingrechte von Warner eingeräumt, hieß es in dem Bericht weiter. Ausgewählte Titel dürften künftig im Rahmen der zweiten Pay-TV-Verwertungsphase auch über das Lovefilm-Portal als Videostream an Abonnenten verbreitet werden. Ab Dezember sollen auf diesem Weg unter anderem „The Dark Knight“, „Hangover“, „Gran Torino“ und „Sex And The City 2“ verfügbar gemacht werden.
Warner selbst spricht von einem 360-Graf-Vermarktungsmodell, bei dem die Blockbuster-Titel zeitversetzt über verschiedene Vertriebslinien bereitgestellt werden. „Vor allem sichert die Struktur dieses Deals, dass unsere Filme langfristig ihren Wert behalten“, erklärte Jeffrey R. Schlesinger, President Warner Bros. International Television Distribution.
Lovefilm ermöglicht Abonnenten seit diesem Jahr den Zugriff auf einige hundert Filme im Rahmen von Online-Streams. Neben dem PC-Browser und Sony-Endgeräten wie Bravia-Fernsehern sowie Blu-ray-Playern steht das Angebot über eine Gratis-App auch iPad-Besitzern zur Verfügung (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [ar]
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