Bei dem Tauziehen um das finanziell angeschlagene Hollywood-Studio Metro Goldwyn Mayer ist es zu einer überraschenden Wende gekommen: Lionsgate möchte einen Zusammenschluss mit MGM erreichen.
Lionsgate schickte dem Traditionsstudio am Dienstagmorgen (Ortszeit) ein Angebot für einen Geschäftszusammenschluss. Im Fall einer Zusage von MGM würde ein Konzern entstehen, an dem Lionsgate-Aktionären 45 Prozent besäßen, berichtete die „Los Angeles Times“ noch am gleichen Tag. Das Angebot des kanadischen Unternehmens werde von Milliardär und Großinvestor Carl Icahn unterstützt. Icahn selbst ist Hauptaktionär bei Lionsgate, besitzt allerdings auch MGM-Anteile. „Ein Geschäftszusammenschluss wäre die beste Lösung für alle Parteien“, sagte der 74-Jährige gegenüber der Zeitung.
Metro Goldwyn Mayer, das für Spielfilme wie „Doktor Schiwago“ oder „Rocky“ verantwortlich war, hat mit einem Schuldenberg von mehr als zwei Milliarden US-Dollar zu kämpfen. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten mussten zuletzt die Produktionen des neuen „James Bond“-Titels sowie „Der Hobbit“ verschoben werden. Bereits seit Monaten wird nach einer Restrukturierungsmöglichkeit für das Unternehmen gesucht. Vor einem Monat meldete der indische Großkonzern „Sahara India Pariwar“, 2 Milliarden US-Dollar für MGM bieten zu wollen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Auch Lionsgate ist kein neuer Name im Tauziehen um MGM: Im März dieses Jahres hatte das kanadische Unternehmen noch bis zu 1,4 Millionen US-Dollar für eine Übername von Metro Goldwyn Mayer geboten. Das Angebot wurde allerdings zurückgezogen, nachdem MGM die Höhe des Gebots als zu niedrig einschätzte. [dm]
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