Lebt 007 nur noch einmal? – Drehbeginn für „Bond 25“ im März

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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James-Bond-Fans müssen sich noch eine Weile gedulden. Nach dem Chaos um den Regisseur wurde der Starttermin des nächsten Films verschoben. „Bond 25“ soll im Februar 2020 ins Kino kommen. Drehbeginn ist im März. Wird 007 das nächste Abenteuer überleben?

Seit 1962 können sich Kinogänger darauf verlassen: James Bond kehrt zurück. Der ikonische Satz war im Abspann seines Leinwanddebüts „James Bond 007 jagt Dr. No“ erstmals zu lesen – und seitdem in jedem offiziellen Bondfilm, zuletzt im Jahr 2015 in „Spectre“. Nach einigen Hindernissen und mit etwas Verspätung sollen Anfang März endlich die Dreharbeiten für sein 25. Abenteuer beginnen. Es wird voraussichtlich Daniel Craigs letzter Einsatz als Geheimagent. Gut möglich, dass er sogar den Filmtod stirbt.

In der Schlussszene von „Spectre“ war Bond mit einem verschmitzten Lächeln im Aston Martin DB5 davongefahren. Auf dem Beifahrersitz saß Dr. Madeleine Swann, die Tochter seines alten Widersachers Mr. White. Der Agent hatte sie vor den Killern des bösen Blofeld (Christoph Waltz) beschützt. Dann entwickelte sich zwischen Bond und Swann eine Romanze, die über die bei 007 üblichen Bettgeschichten hinausging. Die französische Schauspielerin Léa Seydoux soll Swann auch im kommenden Film spielen. Das bestätigte Regisseur Cary Fukunaga dem Szenekenner Baz Bamigboye von der „Daily Mail“ in dessen Online-Kolumne vom Dezember.
 
Es ist erst das zweite Mal, dass ein „Bondgirl“, wie Bonds weibliche Bekanntschaften seit jeher genannt werden, in derselben Rolle zurückkehrt. Bisher war die 2018 gestorbene Britin Eunice Gayson als Sylvia Trench in „James Bond 007 jagt Dr. No“ und in „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) in einer kleinen Nebenrolle die einzige. Craig soll Seydoux angeblich persönlich um ein Comeback gebeten haben. „Bond 25“ wird wohl eine direkte Fortsetzung von „Spectre“ sein. Ob auch Blofeld vorkommt und Waltz die Rolle erneut übernimmt, ist offen.
 
Craig, der am 2. März seinen 51. Geburtstag feiert, hat wohl ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen. Medienberichten zufolge soll der Hauptdarsteller mitverantwortlich dafür sein, dass Danny Boyle („Trainspotting“) nach Meinungsverschiedenheiten im August als Regisseur vom Projekt absprang. Einen derartigen Eklat hatte es in der langjährigen Geschichte der James-Bond-Filme noch nie gegeben.
 
Immerhin fand das Produzentenduo Barbara Broccoli und Michael G. Wilson in Fukunaga schnell einen hochkarätigen Nachfolger für Boyle. Auch das ein Novum, denn der 41-Jährige, der unter anderem mit der TV-Serie „True Detective“ und dem Drama „Sin Nombre“ die Kritiker verzückte, sitzt als erster US-Amerikaner bei 007 auf dem Regiestuhl. „Es wird die Dinge geben, die man im Bond-Universum erwartet“, versprach er im „Inquirer“, „zu viel kann ich aber nicht verraten.“
 
Fukunaga deutete die Rückkehr einiger alter Bekannter aus dem Geheimdienst an – Ralph Fiennes als Boss M, Naomie Harris als Moneypenny und Ben Whishaw als Waffenmeister Q. „Wir haben hier einige der besten Schauspieler der Welt“, wurde Fukunaga zitiert. „Warum sollte ich die Besten nicht wieder dabei haben wollen?“
 
Eine offizielle Bestätigung gab es bisher nicht. Harris verriet aber kurz vor Weihnachten auf Instagram, dass sie in „Bond 25“ mitspielt. Whishaw, der gerade einen Golden Globe für seine Rolle in der TV-Serie „A Very English Scandal“ bekam, äußerte sich auf die Frage, ob er wieder dabei sein wird, noch vorsichtig. „Das hat man mir gesagt“, sagte er in der „Graham Norton Show“, „aber es ist so geheimnisvoll und seltsam, dass ich es euch nicht sagen kann.“
 
Ein Geheimnis bleibt vorerst auch der Hintergrund des angeblichen Streits zwischen Craig und Boyle, der nicht nur zum Abschied des Regisseurs, sondern auch des Drehbuchautors John Hodge führte. In der offiziellen Mitteilung war nur von „kreativen Differenzen“ die Rede. In britischen Medien wurde anfangs über einen Streit bei der Auswahl des Bösewichts spekuliert. Dann berichtete das Boulevardblatt „The Sun“, Boyle habe sich geweigert, James Bond in seinem 25. Kinofilm sterben zu lassen. „The Independent“ schrieb das genaue Gegenteil.
 
Ob Fukunaga den Tod des Agenten inszeniert? Es wäre ein spektakulärer Abschluss für die Ära Craig, die in „Casino Royale“ (2006) damit begann, dass sich Bond seine Lizenz zum Töten erst verdienen musste.
 
Über mögliche 007-Nachfolger wird schon seit Jahren spekuliert. Der immer wieder genannte Idris Elba („Luther“) wird es definitiv nicht, vermutlich auch nicht Tom Hiddleston („Avengers“). Eine Frau als James beziehungsweise Jane Bond gilt als ausgeschlossen. Neuerdings werden „Game of Thrones“-Star Richard Madden Chancen eingeräumt. Grund dafür ist seine mit einem Golden Globe prämierte Rolle in der Serie „Bodyguard“. Darin schlägt er sich wie 007 im Smoking durch diverse Actionszenen.
 
Eine Entscheidung wird wohl erst in ein paar Jahren fallen. Und wer weiß, vielleicht macht es Craig dann doch noch mal. „Ich denke, das war es dann“, hatte er im August 2017 zwar gesagt, als er in der „The Late Show“ von US-Moderator Stephen Colbert verkündete, er werde im Jubiläumsbond noch einmal die Hauptrolle spielen. Aber eindeutig auf seinen Abschied festgelegt hat sich der 50-Jährige bisher nicht.
 
Vorerst können sich die Fans nur auf eins verlassen: Wenn der nächste Film im Februar 2020 ins Kino kommt, wird am Ende wieder der berühmte Satz auf der Leinwand erscheinen: James Bond kehrt zurück. [Philip Dethlefs]

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