David Cronenberg („Die Fliege“, „Eastern Promises“) gilt als einer der eigenwilligsten Regisseure Hollywoods, der es seinem Publikum nicht immer einfach macht. Doch das will der Kultregisseur auch gar nicht. Immerhin sei die Traumfabrik voll mit Produktionen, die viel zu viel erklären.
Nach Meinung des „A History Of Violence“-Regisseurs müsse das Publikum nicht zwangsläufig alles nachvollziehen können, was auf der Leinwand passiert. „Hollywood ist voller Filme, die keinerlei Überraschungen bieten und an deren Ende man alles verstanden hat“, sagte er der Zeitschrift „Cinema“. Für Arthouse-Filme spiele der Erklärungswillen Hollywoods keine Rolle. Stattdessen orientierten sich die Indie-Produktionen an anspruchsvoller Literatur, denn in erster Linie gehe den Indie-Produktionen um Komplexität.
Überhaupt hat David Cronenberg gefallen am Vergleich von Film und Literatur gefunden und betonte, dass beide Genres für ihn keine gegensätzliche Pole sind. „Wenn ich höre, dass ein guter Autor verfilmt wird, bin ich der erste, der eine Kinokarte kauft“, sagte Cronenberg. Erfahrung mit der Veriflmung von Romanen hat der Regisseur bereits gesammelt, immerhin ist ihm mit der Adaption von William S. Burroughs „Naked Luch“ ein verstörender Kulthit gelungen.
Seine neue Produktion „Cosmopolis“ mit „Twilight“-Star Robert Pattinson kommt am 5. Juli in die deutschen Kinos. Das es sich dabei trotz der gewählten Besetzung um keinen Teenie-Film dreht, dürfte angesichts des Schaffens von Cronenberg klar sein. [rh]
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